Untergruppen. So erkannte man z. B. den Wehrmachtsangehörigen, der es zum KZ.- Häftling gebracht hatte, daran, daß bei ihm der Winkel gleich einer auf den Kopf gestellten Pyramide mit der Spitze nach unten zeigte. Ausländer, die übrigens meist als Politische liefen, trugen im roten Winkel noch den Anfangsbuchstaben ihrer Nationalitätsbezeichnung in Schwarz. Fluchtverdächtige wurden mit einem großen roten Punkt gekennzeichnet. In der Person des einzelnen Häftlings flossen die Grenzen der Kategorien nicht selten durcheinander. Es gab eine Mischung von Politi schen und Kriminellen, von Asozialen und reinen Berufsverbrechern. Der rein politische Häftling, wie ich ihn im Konzentrationslager von 1933 kennengelernt hatte, war bis zum Zuwachs aus der Aktion Gitter in Sachsenhausen nur noch in einer kleinen Minderzahl anzutreffen. Daß auch Mitglieder der NSDAP. , der SA und SS im Lager als politische Häftlinge vertreten waren, sei nur nebenher erwähnt. In der Regel waren sie mit großer Vorsicht zu genießen. In Sachsenhausen hatten wir sogar einen Ritterkreuzträger. Er kommandierte die Strafabteilung und trug wegen Fluchtverdachts einen roten Kreis auf der Häftlingskleidung. Politisch im eigentlichen Sinne waren nur die alten Kommunisten und Sozialdemokraten, von denen viele schon jahrelang hinter den Mauern des Lagers auf den Tag der Freiheit harrten, ferner die tapfere Gruppe von Geistlichen, von Katholiken und sonstigen, nicht in einen bestimmten Parteirahmen gespannten Einzelpersonen, die an der Stelle, die ihnen im Leben anvertraut war, ohne Konzessionen an den Despotismus ihre Pflicht erfüllt hatten. Für die schamlose Perfidie des Systems ist kaum etwas kennzeichnender, als die Tatsache, daß man die politischen Häftlinge zu einer Le
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