legene Küche, eine Badeanstalt und selbstverständlich fehlte auch nicht das Krematorium mit dem großen Schornstein, durch den im Laufe der Jahre Tausende von Häftlingen entlassen" wurden. Jeder Block zer­fiel in zwei Flügel, jeder Flügel in einen Tages- und einen Schlafraum mit rund einhundertvierzig Betten. Diese bestanden aus dreifach übereinandergebauten Holzgerüsten einfachster Konstruktion. Der Raum zwi­schen den Betten betrug kaum fünfundsiebzig Zenti­meter. Es war unmöglich, aufrecht im Bett zu sitzen. Ich habe mir in der ersten Zeit häufig den Kopf heftig angeschlagen, wenn ich mich, schlaftrunken oder halb im Traume, aufzurichten versuchte. Nach der Seite hat­ten die Betten keine Zwischenräume, so daß es mög­lich war, die Häftlinge wie die Heringe nebeneinander, und wenn es not tat, auch übereinander zu schichten. Ein Bettenblock im Schlafraum war immer zweireihig. In diesem Falle lagen die Schlafenden Kopf an Kopf. Ein weiterer Bettenblock war einreihig. Die Betten an den Seitenwänden des Raumes wurden nur bevorzug­ten oder langjährigen Lagerinsassen zugewiesen. Sie waren besser zugänglich und konnten kaum mit mehr als einem Häftling belegt werden. Zwischen den Bet­tenblocks waren schmale Gänge von höchstens achtzig Zentimeter Breite. Alles war auf knappste Raumbe­messung abgestellt. Wollte ein Häftling sein Bett ver­lassen, so konnte er, wenn er nicht das Glück hatte, in bevorzugter Lage zu liegen, dies nur tun, indem er lie­gend nach vorne kroch und in den Zwischenraum hin­abkletterte. Es gehörte für den Anfänger eine gewisse Übung dazu, in der Nacht seine Lagerstatt wiederzu­finden, wenn er sie verlassen hatte. Zur Entlüftung der Räume wurden die Fenster geöffnet. Da dies meist auf beiden Seiten geschah, lagen die Häftlinge in der Zug­

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