kommandiert waren und die offensichtlich nicht viel Freude an ihrer gegenwärtigen Arbeit hatten. Die beiden Beamten waren höflich und zuvorkommend, ich vergalt Höflichkeit mit Höflichkeit und lud sie ein, es sich in meiner Diele bequem zu machen. Dann bot ich ihnen Zigaretten, die sie nicht verschmähten. Bevor ich zur Toilette ging, um mich zu waschen, räumten sie alle Flaschen weg, da sie möglicherweise Gift enthalten könnten, mit dessen Genuß ich mich ihrem Zugriff zu entziehen vermöchte. Ich beruhigte sie mit der Versicherung, es sei nicht meine Gepflogenheit, wegen einer Bagatelle zum Frühstück Gift zu nehmen. Sie antworteten mit dem Hinweis auf ihre strenge Pflicht, mich unbedingt lebend abzuliefern. So viel Umstände hatte man 1933 nicht gemacht.
,, Ziehen Sie sich in aller Ruhe an," mahnte begütigend einer der beiden, als ich mich mit ihm in den Luftschutzkeller begab, um einen älteren Anzug und frische Wäsche zu holen. Mittlerweile führte der andere eine sehr milde, doch ergebnislose Haussuchung durch. ,, Nun machen Sie sich noch ein Frühstück, denn es wird etwas länger dauern, bis Sie wieder etwas zu sich nehmen können", erklärten sie mir entgegenkommend. ,, Da meine Familie evakuiert ist, nehme ich mein Frühstück erst im Büro ein, wo es meine Sekretärin für mich bereitet," erwiderte ich. Darauf schlugen sie mir vor, mich dorthin zu begleiten, denn sie hätten Zeit, und was mich anbelange, so käme ich immer noch früh genug dahin, wohin sie mich zu bringen hätten. Vor dem Verlassen des Hauses ermahnten sie mich sehr freundschaftlich, doch ja vernünftig zu sein und keine Dummheiten zu machen, da sie Weisung hätten, gegebenenfalls von der Schußwaffe rücksichtslos Gebrauch zu machen.
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