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ZWEITAUSEND TAGE DACHAU

Cerberus war vor dem Tore gestanden und hatte alle ab­gehalten, indem er behauptete, es sei Gefahr im Verzuge. ,, Heute nicht! Heute nicht!" hob er beschwörend seine Hände. Ich hatte aber gerade heute Lust und schlängelte mich trotz aller hindernden Formeln hinein. Auch das Her­auskommen, das unter Umständen noch schwerer ist als das Hineinkommen, gelang mir mit Hilfe der schützenden Er­klärungen Windgasses, des Evangelisten. Abends ging die Sache unter dem Schutze der Dunkelheit leichter. Es waren wider Erwarten 20 Freunde gekommen, darunter fünf Hochwürden. Mein Herz schlug höher bei dem Anblick. Den hätte ich unserm lieben Grüber gegönnt! Mein Klein­glaube ist über die Maßen beschämt worden.( Indem ich dies niederschreibe, merke ich, daß auch ich dabei bin, den Zahlen meinen Kotau zu machen!) Dittmer sprach sehr anschaulich über Elia. Er setzte sich nach Verlesung des Textes brüderlich mitten unter uns. Kaiser redete uns als , Gottesfreunde" an, was ungewöhnlich klang, aber recht zu Herzen ging. Ein Duett, von Windgasse und Sieber mit ihren prächtigen Stimmen vorgetragen, schloß die Stunde. In Windgasses Gesang verriet sich wohl die Kunst des ehe­maligen Schauspielers. Aber sie war durchglüht vom Feuer des Zeugendienstes und ging uns allen zu Herzen. Fabisch bekannte, daß er einen tiefen Eindruck gewonnen, und der Knabe Hiob wüßte nicht, wie sein Elend ertragen ohne das Licht, das von unseren Abenden ausgeht.

دو

4. Dezember 1944

Die Sache mit dem Knaben Hiob nähert sich ihrem Höhe­punkt; ich könnte noch besser sagen: ihrem Tiefpunkt. Es ist eine wahre Tragödie, diesen Eindruck haben wir alle, die wir den Vorzug genießen, mit diesem seltenen Menschen eine Strecke Weges gemeinsam zu gehen. Das Schmerzliche für mich ist dabei, daß ich mich von der Schuld nicht frei­

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