IM ,, PORZELLAN "

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9. November 1944

Der lange Dünne hat bereits einen Nachfolger. Die Sphinx zog am Vormittag einen Uniformierten niedern Gra­des hinter sich her( ich glaube mit einem Stern; nach fünf Jahren Anschauungsunterrichts hab ich die wichtigen Ab­zeichen so wenig spitz bekommen, daß ich einen Unter­scharführer nur mit Mühe von einem Gruppenführer unter­scheiden kann). Der gehabte sich nicht anders, als wenn er vor hätte, die Buchhaltung als Ort seines Wirkens zu wäh­len. Und nun entfalteten sich die detektivistischen Fähig­keiten der Buchhaltung. Der Laibacher Nr. I sagt: er ist entweder reich oder ein Räuber, denn er trägt eine goldene Uhr am Gelenk und einen Solitär am Ringfinger; Lai­bacher Nr. 2 schließt scharfsinnig frei nach Sherlock Holmes : er ist Österreicher, denn er besitzt eine Pfeife, wie sie nur beim italienischen Feldzug im Weltkrieg ausgegeben wurden. Und Laibacher Nr. 3 hinkt hinterdrein: er ist Raucher, sonst hätte er keine Pfeife ein Schluß von solcher Kühn­heit der Kombination, daß er sogar Sherlock Holmes in den Schatten stellt. Der Laibacher Nr. 3, von Beruf Gene­raldirektor, ist seit einigen Tagen Glied unseres Klubs ge­worden; man weiß eigentlich nicht recht, wen er ersetzen soll? Ich argwöhne im stillen: mich!

10. November 1944

Hauptspieß, so heißt unser neuer Vorgesetzter, ist seinem kriegerischen Namen zum Trotz kein Unhold. Er verab­schiedet sich mit ,, Mahlzeit", was ein Champion mit Nei­gung zu Kinnhaken nicht täte. Dagegen verrät seine Nase eine Feinheit, die eine übermenschliche Ausbildung vermuten läßt, so daß er sich den Namen ,, der Übermensch" oder ,, die Schnuppernase" gefallen lassen muß. Diese Nase hat etwas Apartes, was an die feuchten Riecher eines Wind­hundes oder eines Stapomannes erinnert. Sie findet, daß es