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ZWEITAUSEND TAGE DACHAU

sein.

Wien

zuste

aus. Meist wendet sich den Bunkerkandidaten die Sympa- Speis thie der Blockgenossen zu. Das hierzulande so seltene von Kräutlein der Solidarität erwacht, so daß sogar Essen für sie bereit gestellt wird, obwohl diese Hilfeleistung mit schweren Strafen bedroht ist. Hiob gegenüber ist von die­sem Mitgefühl nichts an den Tag gekommen. Im Gegenteil, sein Nachfolger droht ihm, ihn hereinzulegen, daß er nie wieder herauskomme. Kann sich ein Doktor der Psycholo­gie diese Haẞtiraden gegenüber einem Menschen erklären, der nur Kameradschaft übte wie je einer?

16. August 1944 Gestern ist ein Transport ausgesucht worden. Man mun­kelt, es gehe nach Mauthausen alias Mordhausen. Daß Gott erbarm! Auch Nicolai steht auf der Liste. Ich traure sehr darüber, kann aber nichts für ihn tun.

Halb vier Uhr

Ganz unvermittelt streckt der reine Denker seine Arme in die Luft, spreizt die Finger, als ob er mit jedem von ihnen ein Loch in die Buchhaltung bohren wollte, und ruft aus: ,, Ach, bald kommt der Friede! Ich spüre es: bald ist Friede, in den Fingern kribbelt es mich!" Wir lachen und beglück­wünschen uns zu einem Buchhalter von solch ausgeprägtem Fingerspitzengefühl.

Von da kommt das Gespräch, ich weiß nicht wie, auf Rezepte. Der reine Denker erzählt, wie vor drei Jahren eine wahre Rezeptsucht im Lager grassierte. Jedermann war neugierig auf Rezepte. Es war der allgemeine Unter­haltungsstoff, und dabei lief uns das Wasser im Munde zu­sammen, denn je mehr Hunger wir hatten, desto saftiger und leckerer waren die Rezepte. Ich erinnere mich übrigens selber eines solch ansteckenden Fiebers in Sachsenhausen, das das Lager unter dem Druck der Entbehrungen ergriff, sich immer mehr ausbreitete und die von ihm Befallenen mit faszinierenden Erfindungen genußreicher und erlesener

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