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IM ,, PORZELLAN "

295 her horchte er auf Geräusche und schaute auf seine Schutz­mauern. Es war doch unbehaglich zu denken, daß sich die Steine jeden Augenblick aus einer schützenden Wand in en Wurfgeschosse verwandeln konnten, die der Arm eines Riesen mit tödlicher Wucht gegen die Schädeldecke schmetterte. Ja, da las er in seinem Büchlein, daß Paulus mitten in der himmlischen Welt lebte wie in einem neuen Element, wie in der Luft, die ihn umgab; in dem Lichtreich der Verklärung. Und wenn er daran dachte, so wünschte er da zu sein, wo auch sein schwerfälliger Sündenleib in Licht verwandelt wäre. Er freute sich und sehnte sich da­nach, diesen Körper zu verlassen, der es ihm verwehrte, mit Christus und den Brüdern vereint zu sein; der so viel Störungen brachte und gar nichts Vollendetes zulieẞ. Da­von frei zu sein, was konnte es Schöneres geben? Doch wiederum, wenn er die handfeste Wand betrachtete und ihre Steine, wie sie sich loslösen mochten als Werkzeuge der Vernichtung, da überflutete ihn doch wieder wie Schauder und Beben die Furcht vor dem Tode, und er wünschte, nicht entkleidet, sondern überkleidet zu werden mit dem Glanz des Lichtleibes der Auferstehung.

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3. August 1944

Der kurze Dicke hat schlechte Laune, seit drei Tagen hat er sehr schlechte Laune. Alle, mit denen er zu tun hat, belegt er mit dem Namen eines berühmten Borstentieres, dessen wertvolle Partien uns den Stoff zu den noch be­rühmteren Schinken liefern. Was ihm nicht in den Kram paßt, bekommt diesen Titel, es mag nun sein Kollege sein, der lange Dünne, oder die Kantinenmädchen oder die Posten nur wir Häftlinge nicht. Uns tituliert er mit ,, Herr Soundso". Trotzdem ist ihm die Buchhaltung nicht grün, weil er ihr im KZ erworbenes Recht der freien Aus­sprache empfindlich beschneidet. Vor allem bringt er uns um die bequeme Frühstunde, da Hartmann sein Haupt

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