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IM ,, PORZELLAN "

293 ihren Besitz. So halten sie zur Zeit, wie mir der Brief­wechsel zeigt, Ausschau nach der Rosenthal A.G., einem der bekanntesten Unternehmen der Porzellanerzeugung. Sie haben einen ihrer Obersturmführer aufgefordert, die Fühl­in hörner auszustrecken, um zu erkunden, ob im Verwaltungs­

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rat der Rosenthal A.G. nicht ein SS - Führer sitze. Und richtig ist vor wenigen Tagen die Nachricht eingetroffen, daß dem so sei. So wird die Spinne ihr Netz weiter ziehen, ig bis sie eines Tages die Fliege in ihrer Gewalt hat und ihr

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Opfer aussaugt.

1. August 1944

Genau 30 Jahre sind es heute, seitdem der erste Welt­krieg ausbrach. Der Knabe Hiob war es, der mich darauf aufmerksam gemacht hat. Er ist vor zwei Tagen aus dem Bunker auf den Block zurückgekehrt. Die Sache hat ihn stark mitgenommen; sehr elend sieht er aus. Geistig hat sie ihm noch mehr zugesetzt. Er weiß heute den Grund noch nicht, warum sie ihn eingesteckt haben; er hat sogar Stehbunker bekommen, also verschärften Arrest. Bei seiner Einlieferung erkundigte er sich nach dem Grund; vergeb­lich. Der Schreiber würdigte ihn nicht einmal einer Ant­wort. Das Gleiche widerfuhr ihm bei der Entlassung; auch da hüllte sich der Mann auf Hiobs Frage: ,, Was hab' ich nun eigentlich verbrochen?", in verächtliches Stillschweigen. Die Zelle war so eng, daß er seine ausgemergelten Glieder nur mit Mühe zurechtquetschen konnte; von Liegen konnte keine Rede sein; daher der Name. Drei lange Tage blieb er ohne warmes Essen. Nur abends schoben sie ihm Kaffee und Brot herein. Das einzige Aktivum, das er buchen konnte, war, daß er Niemöller, den Kirchenkapitän, reden hörte. Was er sagte, verstand er allerdings nicht; und daß er es war, konnte er auch nur daraus schließen, daß der Inhaber der Stimme vorher mit dem Namen des Führers der Kirche