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für des Versagens zu decken, und einen Nagel, um allerlei Unicht angenehmes daran aufzuhängen?
die Wir haben keinen freien Samstagnachmittag. Die meisten ge- sind gegangen, um Splittergräben auszuheben. Aber was
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nützen sie, da uns die Klüglinge nötigen, gerade dahin zu flüchten, wo die Gefahr am meisten lauert, in die Nähe der SS - Baracken. Alle andern laufen von ihnen weg, wir haben uns vorgenommen hinzulaufen, vielleicht in den Bombenhagel hinein. Was nützen alsdann eure Unterstände, ihr gescheiten Herren? Der reine Denker hat umsonst Einspruch erhoben gegen den Unsinn. Seine Stimme ist untergegangen in dem Lärm der großen Mäuler, die zwar nicht zu den Intellektuellen, damit aber auch noch lange nicht zu den Intelligenten gehören.
31. Juli 1944 Da hab ich in einem alten Ordner einen wichtigen Fund gemacht. Es ist das Protokoll einer Sitzung vom 18. September 1942, bei welcher Himmler, der sogenannte Reichsführer der SS, persönlich anwesend war. Das Schriftstück ist ungemein aufschlußreich für alle, die wissen wollen, wie so ein KZ zustandekommt. Die Reihenfolge ist nicht etwa: Erst Sklaven, dann Arbeit für die Sklaven, sondern umgekehrt: zuerst Arbeit, dann erst sucht man die nötigen Sklaven und holt sie sich mit dem Lasso ins KZ!- Ich schreibe mir den Sitzungsbericht sogleich ab. Hoffentlich gelingt es mir, ihn unversehrt über den Zaun zu werfen und der Nachwelt einen Blick ins innere Getriebe dieser ungeheuren Lagermaschinerie zu ermöglichen. Er lautet wörtlich:
,, Der Reichsführer SS¹) schlug vor, um dem Mangel an Arbeitskräften bei der„, Bohemia") zu begegnen, dort ein
1) Himmler
2) ,, Bohemia" Porzellanfabrik in Neurohlau bei Karlsbad , beschäftigte 1000 Arbeiter und Arbeiterinnen, darunter viele Bibelforscherinnen
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