IM ,, PORZELLAN "

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18. Juli 1944

Der V.B. brachte, nachdem er vier Tage lang hat schweigen müssen, als ersten Satz seiner Samstagsnummer die Nachricht, unsere tapferen Soldaten hätten den Kampf um Wilna er­folgreich bestanden. Früher, als die Juden noch unsere Presse beherrschten, hätte kein Mensch etwas anderes mit diesen Worten sagen wollen, als daß die Feinde vor Wilna abge­hauen seien. Diese deutschen Sprach- und Sittenreiniger mei­nen aber damit, daß die Besatzung abgehauen sei! Kann man es in der Verdrehungskunst noch weiter bringen? Aber ,, mundus vult decipi", das weiß Herr Goebbels , und danach richtet er sich. Manchmal habe ich nach dem Lesen dieser famosen Artikel den Wunsch, die Schreiberlinge nach dem Ende des Krieges vor ein besonderes Gericht gestellt und ohne Gnade wegen ihrer geistigen Giftmischerei zum Galgen verurteilt zu sehen.

20. Juli 1944

Da ist uns ein Dauerkontrolleur auf die Nase gesetzt worden. Ein Betriebskaufmann aus der ,, Bohemia", 60jährig, in der Uniform eines Unterscharführers. Er überwacht den langen Dünnen unter dem Vorwand, den ,, Betriebsabrech­nungsbogen" einführen zu müssen. Da er zum langen Dünnen in der Statur das genaue Gegenteil bildet, so nenne ich ihn einfach den ,, kurzen Dicken", womit ihm wohl kein Unrecht geschieht. Er zeichnet sich durch einen rosenroten Optimis­mus aus, der äußerst anziehend wirkt, und der ihm die Zu­neigung Bopps im Nu erwarb. Beim heutigen Luftangriff hat Dachau schwer gelitten. Der kurze Dicke prahlt: keine einzige Bombe sei gefallen. ,, Ja", sagen wir, ,, zwei hörten wir allein im Gehölz".- ,, Das waren keine Bomben, son­