mit deinem Feinde einen Bund schloß. Und siehe, nun die Saat meiner Untreue aufgegangen, muß ich mit Schrecken erkennen, daß ich nicht allein meinen Gott verloren, son- dern gerade auch all die Güter, die ih mir durch meinen Verrat einzuhandeln und zu sichern gedachte. Heu me mi- serum! Miserere, miserere mei Domine Sabaoth: Miserere propter Jesu Christi sanguinem unigeniti filii tui aeterni! Amen. ; 17. Juli 1944 Selbst am Sonntag ließen uns die Brummer keine Ruhe. Aber sie fuhren über unsere Köpfe hinweg und taten dem Lager nichts. Gerade als Hiob und ich uns heimlich zum Gottesdienst rüsteten, hieß es:„Die Blockstraße frei! Auf die Blocks!“ Gleich darauf das Aufheulen der Sirenen, So kamen wir um die Predigt. Ich legte mich auf den Strohsack und las. Aber es war verlorene Zeit, wenn ich es nicht als traurigen Gewinn buchen soll, daß ich erkennen mußte, wie sehr das verwahrloste Frauenbild bereits in die Bücherwelt eingedrungen ist, diese sogenannten„deutschen Mädels“, die sich schminken, fluchen, Schnaps trinken, mit jungen Män- nern zusammenleben, und die sich obendrein noch Studen- tinnen titulieren. Und dieser ganze faule Zauber, diese innere Verwanzung, wird eingeschmuggelt und verunstaltet die deutschen Wälder und Felder unter der Flagge„Wieder- herstellung der Vätersitte!“ Ach, manchmal überfällt mich der Wunsch, daß doch eine Bombe niederfieleund mich er- löste von mir selbst und dieser ganzen Welt voll Unechtheit und lügnerischer Phrase! Wie schön muß es sein in jener neuen Welt, da CHRISTUS herrscht, und wo wir nicht mehr darauf ausgehen, uns gegenseitig zu hintergehen, wo wir eins sind mit allen und doch jeder der bleibt, der er ist in heiliger, gottgeschenkter Individualität! Ich verzehre mich in dem Verlangen, mit den Freunden eins zu sein; doch ge- rade in der Vereinigung stoßen wir auf eine letzte Fremd-
) heit,
gönn
lösch


