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halten wurde. Da er Eile hatte, wünschte er aber sträflicherweise doch hinauszugelangen. Das brachte die Respektperson in solche Wut, daß sie ihm eine Ohrfeige versetzte und zu weiteren Schlägen ausholte. ,, Warum du mich hauen?" stammelte der Kranke, indem er die Hand des andern ergriff, um den drohenden Schlag abzuwehren. Doch kaum hatte er diese Bewegung gemacht, da fiel jener erst recht mit voller Wucht über ihn her, riß ihn zu Boden, rief seine Kumpane herbei und bearbeitete ihn mit Füßen und Fäusten, wie es so üblich, bis sich der Ärmste nicht mehr regen konnte. Dann wurde der Oberpfleger, ein Luxemburger, benachrichtigt. Dieser veranlaßte, daß der ,, Meuterer" in die Tobsuchtszelle geschleppt wurde. Dort ist er nach 2 Tagen, ein sonst kräftiger Mensch von etwa 23 Jahren, gestorben( worden). Der Professor, ein glaubwürdiger Mann, erzählte mir das Geschehnis in tiefer Erschütterung und Empörung.
Heute berichtete er mir dagegen etwas sehr Schönes, und ich will nicht säumen, es unmittelbar der Erzählung des traurigen Vorfalls folgen zu lassen. Es beweist, daß die Kameradschaft im Lager keineswegs ausgestorben ist, wie man oft meinen möchte. Aus Schweinhausen sei ein Päckchen angekommen und ihm ausgehändigt worden, verkündete er mir freudestrahlend. Das habe ihm große Freude gemacht. Es enthielt eine Flasche des von ihm so dringend ersehnten Lebertrans und stammte natürlich von unserm Pragmatiker. Der hat also ein besseres Gedächtnis bezüglich seiner Mitgefangenen bewahrt als der ägyptische Bäcker in der Josephsgeschichte, der seines Leidensgenossen vergaß. Er hat geholfen und er hat rasch geholfen: ,, Bis dat qui cito dat!" ,, Doppelt gibt, wer schnell gibt!"
28. Juni 1944
Der Knabe Hiob wird vom Unglück verfolgt wie von einem Gespenst. ,, SOS! Ich muß mit dir sprechen", begrüßte
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