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fessor hat er mir versprochen, Lebertran zu beschaffen. Der lidet an Knochentuberkulose und braucht das Mittel blut- notwendig, kann es aber von keiner Seite bekommen. Der Mann aus Schweinhausen ging sofort auf mein Anliegen ein, ja, er bedrohte mich direkt, falls ich vergessen sollte, ihm die genaue Anschrift des Grafen zu bringen. Er hat eine Apo- erswittib zur Base(glaube ich), so daß er hofft, den
Wunsch in Bälde erfüllen zu können. So würde dem armen Professor die Hilfe werden, die ihm das Revier nicht ge- währen kann. Sie haben ja drüben weder Mixturen noch Pillen mehr. Wer die Arznei ‚nicht selber mitbringt, muß sehen, wie er mit seinem Übel fertig wird.
Mit dem reinen Denker, geriet ich mich wegen einer Meinungsverschiedenheit i in die Haare. Glücklicherweise ha- ben wir uns schnell wieder die Hände gereicht. Bei längerem Nachdenken über die sich in letzter Zeit wiederholenden Szenen komme ich darauf, daß wir im Begriff sind, in eine große Verwilderung unserer politischen Sitten zu geraten.
"Der Gegner soll nicht mehr wie ehemals ritterlich bekämpft,
sondern gleich vernichtet werden. Woher kommt das? Ich glaube, die Ursache liegt darin, daß wir uns von Christus abgewandt haben. Wir haben, wenn wir Gott aufgeben, jeden Maßstab für die Rangordnung der Fragen verloren. Wir verhalten uns, wie Kierkegaard sagt, absolut zum Re- lativen anstatt relativ zum Relativen und absolut zum Ab- soluten. An die Stelle des verlorengegangenen Absolutums Gott müssen wir ein anderes setzen, nämlich die Politik oder sonst ein„Etwas“. Und nun bekommen rein inner- weltliche Sätze gleich das zentnerschwere Gewicht von religiösen Dogmen. Der Gegner wird zum Feind, die Dis- kussion zur Schlacht und es fehlt der gemeinsame Boden, auf dem wir fruchtbar kämpfen könnten. Man mordet sich gleich mit Haut und Haar. Greift dieser schlimme Geist, der vom Hitlerismus als einer verkappten Diesseitsreligion


