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ZWEITAUSEND TAGE DACHAU

uns das nicht zu kümmern. Wenn wir nur den Mut zur Liebe haben, siegen wir; denn die Liebe ist der Sieg, die Liebe, die aus Gottes Herzen fließt und in unsern Herzen überfließt.­

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Heute schildert mir Hinzpaintner den Hergang in allen Ein­zelheiten, der ihn gestern so sehr bewegt hatte. Er traf Jan vor dem Block sitzend, und da er ihn allein sah, trat er auf ihn zu, um ihn zu begrüßen. Ihm entging ein Zug von Traurigkeit nicht, der über des Polen Gesicht lag, das sonst den Frohsinn der Jugend ausstrahlte. ,, Was hast du? Du siehst so bekümmert aus? Fehlt dir etwas?" wagte er ihn zu fragen. ,, Ja, ich habe schlimme Nachrichten erhalten." Von zu Hause?" fragte Hinzpaintner. ,, Ja, mein Vater ist gestorben." Er sagte es ohne Sentimentalität mit ruhiger Stimme. Im Lager gewöhnt man sich überflüssige Gefühlsäußerungen ab. Jeder hat mit sich selbst zu tun, und das Einzelschicksal verschwindet unter der Überfülle der gemeinsamen Not. Auch Hinzpaintner ließ sich keine besondere Bewegung an­merken, als er dem andern die Hand hinstreckte und ihm in der üblichen Weise seine Teilnahme aussprach. Indessen empfand er tiefes Mitleid mit dem Verwaisten. Er erfuhr, daß der Vater mit Sehnsucht auf die Rückkehr des Sohnes geharrt hatte kein Wunder, da sich auf dessen Erschei- Weh nung die innere und äußere Anmut eines Raphael spiegelte. Der Vater hatte bereits den russisch- japanischen Krieg mit gemacht, und seine Kräfte reichten nicht mehr aus, um die Rückkehr Jans noch zu erleben. Sein letzter Gebetsseufzer mochte dem von tausend Gefahren Umlauerten gegolten haben.

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Des Polen Verlust traf Hinzpaintner mehr, als wenn es sein eigener gewesen. Denn er gedachte der Tatsache, daß Jan ein Opfer der Geheimen Staatspolizei geworden war, und er ließ sich nicht ausreden, daß er irgendwie mit­schuldig wäre an allem, was in seinem Volke, ja in der

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