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Block durften. Es ist das erstemal, daß ihnen das Vorrecht gewährt wird. Nun, ich gönne es von Herzen den ver­waisten Hascherln, die vielleicht die Unglücklichsten sind von uns allen. Meist sind es blutjunge Burschen, die wir hier haben; also keine Kriegsgefangene, sondern Zivil­arbeiter, die nach Deutschland gelockt wurden unter großen Versprechungen. Aus irgendeinem Grunde landeten sie im Graus der KZ häufig deswegen, weil sie sich aus Heim­weh und übergroßem Freiheitsdrang auf die Socken gemacht und französischen Abschied genommen hatten.

Der Pascha von Stube 3 ließ sich nicht so schlecht an, wie sein Ruf hatte befürchten lassen. Sofort erfüllte er meinen Wunsch, einen Strohsack in der Nähe des Fensters zu be­kommen, was als ein wahres Wunder von Entgegenkommen bei einem Stubenmogul anzusehen ist. Allerdings lag mein Pfühl im 2. Stockwerk unter der Decke. Aber selbst im 5. Jahr habe ich kaum mehr als einen Wunsch frei, und so konnte ich die Bitte, etwas niedriger gelegt zu werden ,. unter keinen Umständen wagen. Es wäre zu gefährlich ge­wesen und hätte mich um die gute Stimmung des Gewal­tigen bringen können, der sich doch so wacker angelassen hatte: ,, Nicht zuviel auf einmal!" Es empfahl sich sehr, diese Klugheitsregel der Alten zu beherzigen. Sie mochte auch in der 3. Stube des 6. Blocks Gültigkeit haben.

Als Spindgesellen bekam ich sage und schreibe einen Mann mit gelber Armbinde, einen von den Großen der Erde, nämlich einen Capo. Da mich in der Nähe des höhe­ren Adels zeitlebens ein unbehagliches Gefühl der Unsicher­heit beschlichen, wäre mir ein Sterblicher ohne Armbinde lieber gewesen. Aber Dekret bleibt Dekret. Der Mann mit dem gelben Zeichen begann mich denn in der ersten Minute bereits seine Überlegenheit fühlen zu lassen. Mit scharfer Nase hatte er wohl den Büchermenschen in mir erschnup­pert. Er hieß mich meine Blechbüchse öffnen und Rede und