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ZWEITAUSEND TAGE DACHAU

sonstwie vom Leben zum Tode befördert zu werden. Nicht wenige unter uns glauben, daß überhaupt keine Häftlinge mehr lebend den Drahtzaun verlassen werden.

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26. Mai 1944

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Als wir gestern ,, nach Hause" kamen, wie wir es wohl­lautend nennen, wenn wir zum Block zurückkehren, er­wartete uns eine sehr unangenehme Überraschung; wie denn die Überraschungen in diesem Lande samt und sonders un­angenehmer Natur zu sein pflegen. Schon an der Tür kam uns Moiren, der Kölner , entgegen, mit dem ich mich in der letzten Zeit sehr angefreundet habe. Er trug seine beiden Schlafdecken und einiges Gepäck in der Hand und erklärte mir, er müsse umziehen; wahrscheinlich ich auch. Es fänden viele Verlegungen statt, weil die 4. Stube 60 Russen auf­nehmen müsse. Und in der Tat: an meinem Spinde erfahre ich von meinem seitherigen Spindkumpel, daß ich räumen müsse. Ob aber nur das Spind oder auch die Stube, wisse er nicht. Der Stubenpascha schenkt mir reinen Wein ein: ja, auch die Stube. Was ich also im Herbst gerade noch hatte hintertreiben können, trat jetzt ein: ich kam nach Stube 3, wo Malzzucker, ein sogenannter Totschläger, Stu­benältester war. Vergeblich suche ich meinen Pascha zu be­wegen, mich dazulassen. Wie ein Bürokrat oder Diplomat nur je den Wagen kalten Gesichts aufs Gleis der behörd­lichen Anordnungen schiebt, erklärte er, nicht anders zu können, die Listen seien bereits fertig. So blieb mir nichts anderes übrig als zu tun, was ich viele andere in der üblichen nervösen Hast bereits tun sah: das Spind zu leeren und möglichst wenig zu vergessen. Schon standen die Ukrai­ner mit ihren Autostraßen im Haar in langer Reihe an der Fensterscheibe und konnte nicht erwarten, bis sie einziehen durften: wat den inen sin Uhl, is den annern sin Nachti­gall. Sie fühlten sich mächtig, daß sie auf einen deutschen

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