schen. Obwohl nun doch die Zweifler recht behielten, hoff- ten die Unentwegten weiter: die Amnestie wirke sich erst später aus. So ist ihre Parole gerettet und ihre Hoffnung dazu.{
Das Lager wird um zwei unheimliche Stätten bereichert, die beide dem Tode dienen. Von der einen ist unter dem Namen„Baracke X“ schon seit langem geflüstert worden. Fabisch, wegen der zahlreichen Neuigkeiten, die er meist aus guter Quelle weiß, der„Parolenmüller“ geheißen, sprach mir schon vor Jahresfrist von diesem Bau. Angeblich ward
seine Verwendung durch Materialmangel hinausgezögert.
Wäre er doch mitsamt seinen Architekten von einer Bombe getroffen worden! Er wird nämlich die Gaszelle enthalten, jene fluchwürdige Einrichtung, die Mauthausen zum Mord- hausen gemacht und aus dem Auschwitzer Lager eine Todes- mühle. Sie ermöglicht der Abteilung D ihr schauerliches Handwerk zur Massenfabrik auszudehnen. Tennen sind das, auf welchen der Tod den Tänzern nach Tausenden, Hundert- tausenden und Millionen aufspielt.
Die andere Filiale der Hölle dient ebenfalls dem Tode mehr als dem Leben: der sogenannte Mädchenblock. Er soll in dieser Woche„eröffnet“ worden sein. Die unglücklichen Bewohnerinnen sind weibliche Häftlinge aus dem Frauen- lager Ravensbrück . Traurig, daß ich dies hier nieder- schreiben muß. Ich wehrte mich immer, dem Gerücht zu glauben, obwohl mich die Erfahrung schon längst hätte lehren können, daß es keine Gemeinheit gibt, der sich diese Konsorten der Dämonen nicht schuldig machten— alles ın maiorem Germaniae gloriam. Nun ist’s soweit. Unser Capo vom Porzellan, gewiß alles andre als ein Frömmler, sprach in heftigen Worten von dieser neuesten Errungenschaft, die diesmal in der Abteilung A ausgebrütet worden sein mag: Häftlingswohl!(Zum Steuer der Knabenliebe , die sich an- geblich die jungen Russen zum Opfer ausgesucht habe). Es
sei
die


