zu sein. Der andere, ein blonder Jüngling von 20 Jahren, ist Luxemburger. Heu me miserum Germanum! Weh mir armen Deutschen ! Wir Deutschen verlieren überall, das ist das Ganze, was bei der Rüffelung der Priester herauskommt. An uns geht es hinaus. Aber bei wem sollen wir uns be- klagen außer bei GOTT ; wir, die wir jetzt schon von unsern eigenen Führern als Abschaum behandelt werden! Ich selber werde wohl im Porzellanhaus bleiben, obwohl ich spüre, daß mir der Teufel auf den Fersen ist.
Der gute Pomeranus(Reger) ist aus dem Bunker heraus- kommen. Ich traf ihn kurz vor der Predigt, und da erzählte er mir in kurzen Zügen von seinen Erlebnissen. Es ist ihm nicht so schlecht ergangen, wie wir befürchtet hatten; we- nigstens ist er nicht geschlagen worden.
28. März 1944
Der Obmann Kratzbürste hat noch keine Stelle ausfindig machen können für die beiden Abschiedskandidaten, um sie im Porzellan an ungefährdeter Stelle unterzubringen. Schade, schade!
Und wo bleibst du, o Pragmatiker? Heute solltest du wieder zurück sein, und noch hast du dich nicht sehen lassen. Hat dich am Ende die Stapo wieder geholt? Mittlerweile geht ein Tag nach dem andern dahin; der heutige ist schon wieder zu Ende, und bald wird die kurze Galgenfrist vor- über sein, die unseren Freunden gewährt ist. Wir waren s0 recht ein Kleeblatt geworden, ein vierblättriges, in der kur- zen Zeit, die wir hier zusammen waren. Sonderlich unsern Peppi oder Pepperich, wie wir den Sigambrer auch hießen, meinen wir nicht entbehren zu können, weil er eine® liebliche Flöte gespielt hat in unserm Quartett.„Was fange ich ohne Peppi an“, jammert jetzt schon der reine Denker auf Vorschuß. Die Stunden, sie eilen, und die Frage wird wach: was wird nachher mit ihnen? Es rast der See und


