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und dessen feierlich hoheitsvolle Weise den Knaben immer an die Pracht schwerer, knisternder Seide gemahnte. Ich versuchte mitzusingen, doch konnte meine Stimme sich nicht zu der des Paters finden, da ich jenseits unter dem Fenster lag.
Ob's wohl zu einem Baume heuer reicht? Vier Christabende habe ich nun schon ohne Kerzen, Lieder und Gemeinde feiern müssen. Wie wird's am fünften werden? Gut, daß der Christsegen nicht von diesen Bräuchen abhängt, die, mögen sie uns noch so schön anmuten, doch nur Außerlichkeiten sind. Wie gut, daß unsere Kirche von Anfang an unseren Blick auf die Hauptsache gerichtet hat, auf das Kindlein, und uns gelehrt, die Windlein nicht Wir müssen froh sein, wenn uns so wichtig zu nehmen. der Heilige Abend nicht mit Bomben verhagelt wird. Mit Bangen nur kann ich an meine Berliner denken, welche schwere Tage und Nächte hinter sich haben, und an Fritz, dessen schönes Stuttgart auch traurig aussehen soll. Will der Friedensengel nicht bald erscheinen? Soll Deutschland zu einer einzigen Ruine werden?
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Neulich, als die Nachtampel rot angestrichen worden war, hüllte sie die ganze Stube in bengalisches Licht. Bolle, der Berliner Grüne vom Stubendienst, rief aus, das sei ja ganz pervers( womit er ein hohes Lob hatte spenden wollen); doch der bucklige Geiger aus Karlsruhe , Architekt von Beruf, setzte mit zarten Strichen seine Violine an. Da schwebte eine seltsame Rührung über allen; es waren Weihnachtslieder, die er spielte. Einer um den andern summte mit, bis zuletzt ein allgemeiner Gesang draus wurde. Wie aus Urtiefen war es hervorgebrochen und herausgequollen. Ich fühlte mich so erschüttert von der Erinnerung an vergangene Zeiten, daß ich in Schluchzen ausbrach und mir Gewalt antun mußte, meine Rührung unter der Decke zu verbergen.
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