142

ZWEITAUSEND TAGE DACHAU

wolle. Als er mich zum ersten Male erblickte, sah er mich an, wie wenn er mich beim Kirschenstehlen ertappt hätte. Er erkor mich denn auch keineswegs zu seinem Liebling. Im Gegenteil. Es vergingen keine 14 Tage, da rief er mir vor versammeltem Block zu: ,, Wenn du glaubst, du könntest mich reinlegen, irrst du dich. Bevor ich über die Klinge springe, springst du darüber!" Ich war nicht wenig erstaunt über diese Kriegserklärung, war ich mir doch nicht bewußt, zu ihr irgendeinen Anlaß gegeben zu haben. Das böse Ge­wissen selbst hatte ihn offenbar zu diesem Ausbruch getrie­ben. Mir aber fiel plötzlich die Strophe ein, mit der ich nicht lange vorher mein Lied geschlossen hatte:

,, Unter die Wölfe schickst du deine Schafe, Kommt her, ihr Wölfe, ihr zerreißt mich nicht, Der ich inmitten eurer Höhle schlafe!

Zur Überwindung, nicht zur Strafe Trifft mich der Erdennot Gericht."

Auch sonst schien mich der Feind beim Wort packen zu wollen. Wie hatte ich mich gerühmt:

,, Ist auch ein Hindernis, das ich nicht nehme

In deiner Kraft, o Jesu Zebaoth?

Erniedrigung, der ich mich schäme...?

In dir besiege ich den Tod!"

Ich bekam reichlich Gelegenheit, mich an diese hoch­gemuten Worte zu erinnern und sie zu bewähren.

Wohl die Hälfte der etwa 5000 Allacher Gefangenen arbeiteten in den Bayerischen Motorenwerken. Es waren meistens junge Ukrainer, welchen wir Reichsdeutschen als Kontrolleure vorgesetzt waren. Die Aufsicht führten Zivi­listen, die meistens aus München oder dessen Umgebung

stam

hiel

ten. Von

führ

richt

Von

ihm

gege

Man

zwa

Arb

gest

Beha

ein.

um

den

die

in e

klar

wur

mit

Nic

Die

Mep

mich

nun

Spu

muf

war

die

A

tete

hoff