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ZWEITAUSEND TAGE DACHAU

gar, er sei ebenfalls gestorben, doch glücklicherweise be­wahrheitete sich diese Nachricht nicht. Und da totgesagte Kinder lange leben sollen, so war aus dem Gerücht nur ein günstiger Schluß auf die Zähigkeit zu ziehen, mit der er den Einflüssen des Vollmonds trotzen würde.

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Endlich war der Höhepunkt überschritten; die Seuche hatte ihre Schuldigkeit getan. Gewisse Parolen behaupteten nämlich, sie hätte einen dreifachen Zweck zu erfüllen ge­habt: einmal eine genügende Menge an Staatsfeinden un­auffällig zu vernichten, sodann die Entlassung einer größe­ren Anzahl von Häftlingen auf Grund des Ukas zu hinter­treiben, und endlich die Herrenmenschen zu schützen vor den Aushebungen zur Front, die seit Stalingrad in be­ängstigendem Ausmaß in Aussicht standen. Wozu ein sol­ches Massensterben nicht alles gut sein kann!

Es nahm plötzlich ein Ende, wie es gekommen war, und die Kommandos rückten wieder aus. Die Wurstleute auch, und zwar wurden wir nun endgültig ausgesiedelt. Wir bekamen innerhalb der Fabrik unsere Strohsäcke zugewiesen und rückten von da an nicht mehr ins Lager ein. Von den meisten wurde dies freudig begrüßt, während es mir schwer fiel, von meinen Freunden im Lager Abschied zu nehmen. Ich vermiẞßte vor allem auch die Predigten, die ich heimlich besucht hatte, und die Bücherei. Ich war deshalb des Berufs als Kartoffelmetzger etwas überdrüssig und war froh, als sich die Gelegenheit bot, eine Pause einzulegen und ins Revier zu wischen. Vorher hatte ich indessen noch ein Er­lebnis, welches mir wie wenige die Ränke des Satans aufzeigte.

Aus Sehnsucht, eine Bibel zu besitzen, hatte ich es gewagt, den Nachbarinnen meinen Wunsch in einem Briefe ver­blümt zu verstehen zu geben. Ich hatte zwar gehört, daß der Druck der Heiligen Schrift unter dem Vorwand der Papiernot eingestellt worden und das unnütze Buch kaum

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