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ren Verwahrlosung, die er vorfand, abgestoßen. Er wurde Kommunist und geriet als solcher etwa dreiundzwanzigjährig in die Fänge der Gestapo . Gegen fünf Jahre hatte er nun schon hinter dem Stacheldraht zugebracht. Was mir besonders an ihm gefiel, war ein großer Bildungshunger, er las unglaublich viel und rasch; in einer Nacht einen Roman auszulesen, war für ihn eine Kleinigkeit. Sein Blockschreiber, ebenfalls ein Schwabe mit Namen Karl Hauff, stand ihm zur Seite und sorgte dafür, daß ein menschlicher Ton auf dem Blocke herrschte. Ich fühlte mich zum erstenmal ein wenig geborgen in der Nähe dieser treuen Menschen; durch sie lernte ich auch einen dritten Häftling kennen, den mir unvergeßlich gebliebenen Dr. Mattheyka aus Wien , gewöhnlich Viktor geheißen. Er war Altester der ersten Stube, ein Mann im besten Alter, etwa vierzig Jahre mochte er zählen. Aus der christlichen Gewerkschaftsbewegung stammend, war er ebenfalls schon einige Jahre in Dachau . Die Tatsache, daß er führender Referent war, hatte genügt, um ihn der Staatspolizei in Wien als unsichern Kantonisten erscheinen zu lassen und ihn zur Strafe in tägliche Todesgefahr zu bringen. Er nahm sich meiner schon in den ersten Wochen brüderlich an und scheute sich nicht, dem tief unter ihm Stehenden höchst persönlich fast täglich einen Napf mit Kartoffeln oder Gemüse, öfters auch ein Stück Brotes herüberzubringen. Immer heiter, war er die Hilfsbereitschaft in Person; das Lager verdankte ihm und seinem kämpferischen Eintreten für das Wohl der Gefangenen unendlich viel. Nach allen Seiten hin streute der auch künstlerisch hochgebildete Mann Anregungen, ohne im geringsten müde zu werden. Durchaus kein Byzantiner, verstand er es doch, auch die SS stark zu beeinflussen, und er tat es zugunsten seiner Mithäftlinge. Mir ist er bis zu seiner Entlassung ein treuer Freund geblieben, den Gott oft benützt hat, mich aus schweren Ge
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