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ZWEITAUSEND TAGE DACHAU

,, Der HERR ist mein Hirte, mir wird nichts mangeln... Obe und ob ich schon wanderte im finstern Tal,

fürchte ich kein Unglück;

denn Du bist bei mir;

Dein Stecken und Stab trösten mich."

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Auf der vorher bezogenen Baracke hatte ich mich leidlich eingelebt. Meine aus dem Alex mitgebrachte Gewohnheit, von meinem Essen viel wegzuschenken, hatte ich noch wochenlang fortgesetzt einfach, weil es mir nicht schmeckte. Das brachte mir wiederum das Wohlwollen der ganzen Stube ein, denn ich ließ einen um den andern an meinem Überfluß teilnehmen. So wurde ein Auge zuge­drückt, wenn mein Strohsack nicht Zufriedenheit ausstrahlte, oder mein ,, Wasserfall" sich nicht schnurgerade herabsenkte. Vielleicht half auch ein dankbares Wichtelmännchen nach. Auf dem Hungerblock überfiel mich indes gerade zur Un­zeit jäh der Hunger wie ein gewappneter Mann; ich konnte meine großzügigen Lieferungen nicht mehr fortsetzen. Die Betten machten uns hier zwar keine Not mehr, weil es keine mehr gab, vielmehr mußten wir auf Strohsäcken schlafen, die am Boden lagen. Um so größerer Wert wurde von un­serem Blockführer, der im Unterschied vom Blockältesten ein SS- Scharführer war, auf die Sauberhaltung der Spinde gelegt. Diese wurden zu richtigen Folterwerkzeugen in der Hand der Totenköpfe und ihrer Helfershelfer im Block­personal. Ein Hauch von Unordnung, eine Krume auf dem Brett oder ein Flecken am Napf wurde mit dem Gummi­knüppel geahndet. Die Juden wollten sie ausrotten und wurden dabei selbst zu Pharisäern und Kleinigkeitskrämern. Sauberkeit und Ordnung galten als Meilensteine, aber es war die äußere Ordnung der Paragraphen, die in Unord­nung umschlägt, weil sie die Nebensache zur Hauptsache macht und umgekehrt. Was nützte uns das Waschen des

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