sau, Saubär‘“ waren gute Wörter, denen die„Musel- und Weihnachtsmänner“,„Gipsköpfe“ und„Kretiner“ ebenbürtig zur Seite traten.
Bald kam ein weiterer Meilenstein in Sicht. Schon in den nächsten Tagen wurden wir zur Arbeit eingeteilt. Der Amts- anmaßer war ganz aus unserem Gesichtskreis verschwunden. Wie wir hörten, hatten sie ihn in die sogenannte Strafkompag- nie gesteckt, wo er seinen Übermut damit büßen mußte, daß sie ihn zwangen, von morgens bis abends in Kniebeuge zu sitzen, sofern er sich nicht wie ein Kobold auf dem Blockhof auf- und abzuwälzen hatte, was als Sportübung galt und mit dem unscheinbaren Namen„Rollen“ nur unzureichend die Gefühle andeutete, die den sich Dahinwälzenden beseelten. Von den unglücklichen Bewohnern dieses Strafblocks verließ in jenen Zeiten selten einer lebend den Ort seiner Qualen. Die meisten von ihnen wurden von den Bütteln der SS, den Block- und Stubenältesten, mitleidlos zu Tode geschun- den. Wir andern wurden je nach unserm Beruf einem Kommando zugewiesen, womit eine Art Stellung angedeutet ward. Die geistigen Berufe kamen dabei natürlich schlecht weg, da es in diesem praktisch gerichteten Staat keine Ver- wendung für sie gab. Bäcker, Elektriker, Schuhmacher waren fein heraus, vor allem herrschte große Nachfrage nach der edlen Gilde der Haarkünstler, da jeder Block einen eigenen Blockfriseur mit mehreren Gehilfen hatte; wenn es sich auch weniger um das Frisieren als um das Beseitigen der Haar han- delte.„Ichkomme das nächsteMal als Friseur zur Welt“, seufzt neidisch mein Nachbar,„das weiß ich gewiß!“— Meine Tätig- keit als Verleger war dazu angetan, mir Verlegenheit zu berei- ten. In diesem Lande galten die Büchermenschen so wenig etwas wie die Bücher. Ich bekam deswegen eines Morgens einen Zettel, welcher mich nach dem Klinkerwerk wies. Es wat dies eine Ziegelei in der Nähe von Sachsenhausen. Wir rück- ten um sieben Uhr in der Frühe dorthin ab, ungefähr zwei-
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