ein

. des

gte

IM ALEX 19

tausend Dinge, die meine Anwesenheit nötig machten und meine Abwesenheit zur Katastrophe; da waren besonders die Hunderttausende von Schriften, die ich noch auf Lager hatte, die Tausende von Büchern. Wer wird sie absetzen? Wird die Stapo die Hand darauf legen? Doch noch war Polen nicht verloren; ich hatte gehört, daß jedem Ein- gelieferten im Laufe von 24 Stunden ein Schein ausge- händigt werden müsse, falls die Verhaftung gesetzlich sein solle. Bis ‚jetzt ließ sich noch kein solcher Zettel sehen. Freilich stolperte die Stapo nicht über solche Zwirnsfäden des Rechts; und ob gesetzlich oder nicht, entscheidend war, daß ich eingesperrt war.

Das Frühstück kam in Gestalt einer schwarzen Brühe, die ehrenhalber Kaffee hieß, dazu Brot und Gesälz. Da mir der Hunger immer noch nicht gekommen war, ver- zichtete ich zugunsten der Stube auf die Genüsse, was mit allgemeinem Wohlwollen vermerkt wurde. Sie. ließen es sich schmecken, meine Leidensgenossen, und schienen weder durch die widerliche Luft noch durch die Nähe des Klo- setts, das nur durch einen Wandschirm schlecht verhüllt war, in ihrem Appetit ernstlich gestört zu werden.

Es wurde Mittag, es wurde Abend und wieder Morgen, ohne daß sich jemand um mich gekümmert hätte. Ich be- kam aber auch den roten Schein nicht, ohne welchen meine Haft nach 24 Stunden ungesetzlich geworden war. Das goß mir etwas Hoffnung ins Gemüt; doch bereute ich je länger je mehr, mich gutgläubig auf das Wort des Herrn ım Überzieher verlassen und mich nicht einmal mit einer Zahnbürste versehen zu haben. Am meisten vermißte ich meine Bibel. Im ganzen Raum war keine einzige zu finden, da ausnahmsweise die Bibelforscher fehlten, von denen es sonst hier gewimmelt hatte. Mit Wehmut erinnerte ich mich jenes gebildeten Christen, dem ich anderthalb Jahre zuvor in einem ähnlichen Gelaß begegnet war. Er nannte