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IM ALEX 9

konnte mich nur insgeheim an die Hoffnung klammern, daß es ein harmloserer Anlaß wäre, aus welchem mir die Marke entgegengestarrt war. Aber das Kartenhaus brach schon nach der ersten Frage jäh zusammen, die der Inhaber des Über- ziehers an mich richtete, nachdem ich meine äußere Gestalt in eine Form gebracht hatte, wie sie den Gepflogenheiten der Berliner einigermaßen entsprach.

Sagen Sie, Herr Ekkehardt, fuhr die milde Stimme mit einer unverkennbaren Beimischung von staatsanwaltlicher Schärfe in meine Überlegungen hinein,haben Sie für Pfar- rer Niemöller etwas drucken lassen? Niemöller! Mein schlechtes Gewissen! Die halbe Million Karten mit Niemöl-

‚lersprüchen sie waren also dahintergekommen, was ja

keineswegs verwunderlich, jetzt aber für mich etwas unan- genehm war. Das Verhängnis war im Anrollen. Ich machte einen unzulänglichen Versuch, es aufzuhalten, indem ich ausweichend antwortete:

Ja, das habe ich, vor zwei Jahren brachte ich seine Predigt heraus:Glaube und Bekenntnis!

Nein, die meinen wir nicht. Wir meinen die Karten!

Die Karten? O, das Gewissen!

Ja doch, die Karten mit den Sprüchen!

Sprüchen

Tun Sie nicht so unwissend, mahnte die milde Stimme mit einem noch schärferen Klang als vorher, es war schon der Gestapoklang, und holte nun zu dem Zuge aus, der mich schachmatt setzte:

Sie haben doch an Herrn Mader in Dresden laut Rech- nung des VerlagesDer Freie, dessen Inhaber zu sn Sie wohl nicht leugnen, 97000 Stück Karten mit Niemöller- worten geliefert?

Die Rechnung! Die Rechnung brachte es an den Tag! Sagt man nicht, daß jeder Verbrecher einen Fehler macht, mag er sonst alles noch so fein eingefädelt haben? Wozu