nitionszug oder einen Zug, der schöne große Tanks an die Front befördert, oder einen schönen Truppentrans­port zu avisieren haben, kommen Sie wieder." Rada ging. Er hatte nach der Mittagspause die Disposi­tionen, die den morgen um 17 Uhr 15 vom Brünner Rangierbahnhof abgehenden Munitionszug betrafen, er­fahren. Er war beauftragt worden, den Zug in den mor­gigen Eisenbahnverkehr einzuschalten und die Termine zu berechnen. Er war mit dieser Arbeit um vier Uhr fer­tig gewesen. Dann hatte er die Abschrift seiner Berech­nungen unter den Aktenstücken, mit denen er sich an diesem Tag zu befassen hatte, verborgen. Dann hatte er die Berechnungen durchgeführt, die der geplanten Ak­tion dienen sollten. Dann hatte er heimlich die Zahlen und Termine memoriert, während er sich scheinbar mit unverfänglichen Aktenstücken befaßt hatte. Fräulein Puhl hatte ihn oft gestört. Es war nicht ausgeschlossen, daß sie ihn überwachte. Er hatte sich vor Augen gehalten, daß der kleinste Irrtum, der geringste Gedächtnisfehler alles verderben könne. Es war eine Nervenanspannung sondergleichen gewesen. Trotzdem hatte er diese unge­wohnte, ungewöhnliche Leistung mit der ruhigen, un­beirrbaren Beharrlichkeit vollbracht, die ihm infolge sei­ner langjährigen bürokratischen Tätigkeit in Fleisch und Blut übergegangen war. Während er seiner revolutio­nären Pflicht nachkam, blieb er der auf nichts als die Verläßlichkeit der von ihm errechneten Zahlen und Ter­mine bedachte Beamte. Über die Folgen hatte er weder während der Arbeit noch auf dem Wege zu Musil nach­gedacht.

Jetzt erst, auf dem Heimweg, dachte er an die Folgen. Er war nicht in eine Elektrische eingestiegen, weil er in dieser Stunde allein sein wollte. Er ging durch belebte

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