im nächsten Augenblick war das Gesicht wieder still und verschlossen.
,, Ich danke vielmals", sagte er. ,, Aber du wirst nichts erfahren. Und wenn du etwas erfährst... wirst du es mir nicht sagen."
Er blickte Fobich so streng verweisend an, daß der Weltmann es nicht über sich brachte, ein verlegenes Trostwort zu sprechen. Es geschah etwas sehr Ungewöhnliches: Fobich war verlegen. Er sagte bedrückt: ,, Ich kann mir nicht denken... Nun, wir sprechen noch darüber." Rada stand auf. Er stand auf wie ein Mann, der einen lästigen Besucher zu entlassen wünscht. Fobich betrat mit gerunzelter Stirn sein Arbeitszimmer.
13
An diesem Tag ging Rada nach den Amtsstunden nicht nach Hause. Er pflegte seit dem Juni je nach Bedarf bis sieben oder bis acht Uhr, manchmal noch länger, zu arbeiten und dann langsam, ohne nach rechts und nach links zu blicken, nach Hause zu gehen. Heute hatte er viel mehr als sonst zu tun. Eine halbe Stunde nach der Unterredung am Morgen hatte er einen Teil der Arbeiten übernommen, mit denen er sich von nun an zu befassen hatte. Sie stellten ungeheure Anforderungen an seine Arbeitskraft. Trotzdem hörte er schon um sechs Uhr zu arbeiten auf, sperrte alle Aktenstücke in seinen Schreibtisch und verließ das Amt.
In der Nähe des Amtsgebäudes blieb er stehen. Er blickte das Tor des benachbarten Bürohauses an, das sieben Jahre lang seine Arbeitsstätte gewesen war. Er lauerte Havelka auf. Nur wenige Beamte und Angestellte ver
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