NÄCHTLICHE BOTSCHAFT|
Noch andre Botschaft rieselt aus der Nacht in meines Wesens kaum bewußte Schichten,| im Wellengang von Tönen und Gesichten
wird mir von Toten letzter Sinn gebracht.
Zu deuten das Gefühlte, bleibt versagt.
Die Toten rufen uns auf eigne Weise
mit Klängen wie von einer Sternenreise—
nur eines weiß ich, da der Morgen tagt.
So wenig in den stoffgebundnen Reichen, seit Schöpfertum im Sonnenkreis begann, ein Körnchen Staub verlorengehen kann,
so wenig darf ein Seelenhauch entweichen. Wohin er weht, wenn er dem Leib entflieht—
die Frage scheut, wer keine Grenze sieht.
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