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wurde die Zunahme der Krankheiten in hohem Maße begünstigt.
Als die Truppen der 7. amerikanischen Armee am 29. April 1945 das Lager erreichten, empfing sie ein SS- Leutnant mit der weißen Fahne. Aber als sich die Befreier dem Eingang näherten, eröffnete die SS das Feuer.
Drei Gefangene, die ihnen entgegenstürzten, wurden durch den elektrischen Stacheldraht getötet, andere wurden durch die SS umgebracht. Die gesamte SS- Garnison wurde sofort erschossen.
Über 30 000 Gefangene wurden so befreit. Tausende aber waren während der langen Wintermonate vor Kälte und wieder Tausende seit Beginn des Jahres durch Hunger, Krankheiten, Miẞhandlungen oder Erschießen umgekommen.
Doch auch dort, wie überall, hatten sich geheime Gruppen gebildet, vor allem unter den Franzosen , welche die Moral aufrecht hielten und den Geist der Gemeinschaft förderten. Die Empfänger von Paketen teilten mit den Bedürftigsten. Nach der Befreiung wurden deutsche Schreib- und Vervielfältigungsmaschinen sowie Rundfunkgeräte beschlagnahmt, und man gab Zeitungen heraus, um die Wartezeit der Quarantäne auf angenehme Weise zu kürzen.
In der Nähe des Lagers wurden auf einem toten Gleis 50 Waggons mit Leichen entdeckt: Gefangene aus verschiedenen Lagern, die man dort hingeführt und ohne Nahrung ihrem Schicksal überlassen hatte.
Von 4600 Evakuierten aus BUCHENWALD kamen 2 700 lebend in DACHAU an.
Auf diesen Transporten sind viele wahnsinnig geworden; u. a. erdrosselte ein Gefangener seinen Vater.
Mehrere tausend Leichen wurden in vier Öfen des Krematoriums aufgehäuft vorgefunden. Obige Photographien zeigen als Duschräume getarnte Gaskammern, einen Hundezwinger mit wilden bösartigen Hunden, denen die Gefangenen von Zeit zu Zeit preisgegeben wurden.
Nebenstehend zur Sezierung bestimmte Leichen, darunter mehrere Kinderkörper( auf dem Tisch liegend).


