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eintritt für die Aufrichtung und Geltung der ewigen großen Menschheitsanliegen, nämlich für die Wahrheit, das Recht, die Freiheit, die Güte, die Liebe und vor allem für das Gesetz und den Sinn einer großen Weltordnung" dieses Gewissen ist der Grund meiner Bitte an Sie, mich heute zu hören. Ich will Ihnen nur etwas weiterreichen, wie der Läufer einer Staffette seinen Stab weiterreicht, bis er in einem anderen Mitläufer das Ziel aller erreicht: den Sieg und den Kranz! Ob unsere Kinder und Kindeskinder dieser letzte Läufer sein werden Sie wissen es so wenig wie ich. Aber der Stab muß weitergereicht werden. Und er ward uns auf unserem Wege fest und heiß in die Hand gedrückt. Nun brennt er uns in den Händen, und sehnsüchtig halten wir Ausschau, wer denn am Wege stehe und ihn uns abnehme, wenn wir müde werden. Ich könnte nun Vieles berichten, was wir erlebt haben. Viel Leid, viel Not, viel Grausamkeit, unsagbare Verirrungen und Entartungen. Aber ich will davon schweigen und nur von einem Erlebnis sprechen, das uns auf unserem Wege widerfuhr und unsere Seele noch beschäftigen wird, wenn wir manche Einzelheit des dunklen Weges haben vergessen dürfen. Wir sahen das deutsche Antlitz, die Physiognomie des heutigen deutschen Menschen in schärfster Ausprägung aller Züge, die seit gestern und vorgestern im Lebenslauf unseres Volkes als deutsch galten, deutsch waren und bis zur Stunde auch noch deutsch sind. Jeder Deutsche, der ehrlich nachdenkt und nicht seine frommen Vorstellungen, sondern das deutsche Sein zum Ausgangspunkt seiner Überlegungen nimmt, wird sich selbst und sei es nur mit einem Zuge in diesem Antlitz, das wir sehen durften, wiederfinden und darin die Frage an seine Seele gerichtet ,, Wohin geh'st du?" Und wohl dem Nicht- Deutschen, der diese Frage mit uns hört!
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Meine Freunde, wir können es nicht mit jenen geistigen Seiltänzern halten, die jene Vision unseres Weges das ,, nationalsozialistische Antlitz" nennen wollen, das sich von dem ,, deutschen Antlitz" unterscheide wie die Teufelsfratze auf Meister Dürers Bild vom Gesicht des Ritter ohne Furcht und Tadel. Gewiß, die Former und Präger des Antlitzes, das wir schmerzhaft nahe und deutlich sahen, waren Menschen jener bestimmten politischen Richtung und weltanschaulichen Verpflichtung, die nur eine Gruppe unter deutschen Menschen bildeten. Aber der seelische ,, Stoff", die charakterliche Disposition, die jenen Formern des deutschen Antlitzes als Materie dienen mußte wie der Ton dem Bildhauer, war deutsch , war die vorgefundene Seelenverfassung und Denkweise deutscher Männer und deutscher Frauen unseres Jahrhunderts, die deutsche Väter und deutsche Mütter gezeugt, geboren und erzogen haben, wie eben ein durchschnittlicher Deutscher seit den Tagen unserer Väter und Großväter d. h. seit den Tagen eines Fichte, eines Jahn
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