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Die Zeugin Schulze aus Altenburg war als Sekretärin. des Dr. Rost

‚in Kamienna tätig. Während der ganzen Zeit ihrer Tätigkeit hat sie

nur einmal gesehen, wie Rost einen Häftling geohrfeigt hat. Die Zeugin bestreitet, trotz ihrer langjährigen Tätigkeit jemals etwas von Erschie- ßungen im Lager gehört zu haben. Auch sei ihr nie zu Ohren gekommen, daß man dort Häftlinge auch auf grausame Art mißhandelte. Sie könne sich auch gar nicht vorstellen, erklärte sie vor Gericht, daß Herr Dr. Rost

_ jemals geschossen hätte.

Eine weitere Sekretärin aus Kamienna, namens Kießling aus Leipzig , behauptet ebenfalls, niemals etwas von Mißhandlungen an jüdischen

ı Häftlingen gesehen oder gehört zu haben, muß aber dann schließlich

zugeben, daß sich gerade in ihrem Sekretariat Kisten befanden, und zwar seit 1943, in denen sich jüdisches Vermögen und Schmucksachen usw. befunden haben sollen.

Die Zeugin behauptet, nicht gewußt zu haben, was in den Kisten

‚war. Die wurdenv om Werkschutz abgeholt. Dann ist allerdings einmal

eine Kiste unverschlossen gebracht worden, und in dieser Kiste sollen sich nach Angabe der Zeugin Geld und Schmuck befunden haben. Die Kiste hatte das Format eines Tisches.

Als letzter Zeuge des Verhandlungstages wurde der Lehrer Hans Max Friedrich Wolf aus Wesewitz bei Wurzen vernommen.

Im Jahre 1944 bin ich als Transportführer beauftragt gewe- sen, von der Wehrmacht einen Munitionszug in Kamienna ab- zuholen. Dieser Zug war noch nicht fertiggestellt, da man dort sehr viel Arbeit mit der Montage hatte. Es mußte alles sehr schnell gehen. Wir haben da eine ganze Woche warten müssen. Im Werk A war eine Unterkunft bereitgestellt. Ich habe mir die Gegend angesehen. Ich traf in Kamienna einen früheren Kol- legen, der in der Werkstatt gearbeitet hat. Er hatte mich mit einigen Zuständen in Kamienna vertraut gemacht.

Er kannte auch viele Kollegen. Unter ihnen war einer sehr bekannt gewesen, Kinnemann.\

An dem Sonntag, an dem die Ausmusterungen stattfanden, war ich mit einem Kameraden bei Kinnemann zum Mittagessen

eingeladen. Wir haben von dort aus mit angesehen, wie an die-

sem Nachmittag Kinnemann die Auswahlen getroffen hat. Die mußten im Gänsemarsch vorübergehen. Die kränklich aussahen, mußten sich an den Zaun stellen. Die Ausgewählten fingen an zu weinen. Mutter und Tochter wurden auseinandergerissen.

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