Kommission deutscher Generäle gegenüber wahrheitsgemäße Angaben über die Produktion gemacht hatten.

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Am 1. Dezember müssen erstmalig außer den bisherigen Angeklag- ten auch Leipnitz, Färber und Graichen auf der Anklagebank Platz nehmen. Nachdem der Vorsitzende sie zur Person vernommen hat, gibt Leipnitz zu, geschlagen zu haben. Auch habe er einmal Häftlinge über den Stuhl gelegt und mit einem Stock 25 Schläge aus- geteilt. Mißhandlungen seitens anderer Mitangeklagter habe er nicht gesehen.

Der Angeklagte Graichen gibt ebenfalls zu, einige Ohrfeigen aus- geteilt zu haben. An weiteren Mißhandlungen will er sich niemals be- teiligt haben. Einmal habe er gesehen, wie Burzlaff schlug. Von anderen Mitangeklagten habe er nie so etwas bemerkt.

Der Angeklagte Färber gibt zu, geschlagen zu haben, aber nicht in unmenschlicher Form. Nur mit der offenen Hand will er geschlagen haben. Wer das Soll nicht erfüllt hatte, wurde geschlagen. Im Falle Weintraub will er nicht geschlagen haben. Er war zwar dabei, ge- schlagen haben Dechant und andere.

Trotz einer mehrfachen Gegenüberstellung mit anderen Angeklagten bleibt Färber dabei, im Falle Weintraub nicht tätlich geworden zu sein.

Der bereits vernommene Zeuge Miller wird zum Fall Weintraub noch einmal gehört. Dieser Zeuge erklärt, sich genau besinnen zu kön- nen, daß Färber, der im Lager den Namen Boxer trug, weil er außer- gewöhnlich stark beleibt war, auf Weintraub einschlug. Färber war es auch, der auch die Frau des Weintraub schlug, als diese zu schreien begann. Die anderen Personen kann er nicht mehr mit Sicherheit fest- stellen.

Färber, auf Befragen, gibt an, daß er im Lager Kamienna ein Körper-

gewicht von ca. 2 Zentnern gehabt hatte. Der Zeuge gibt alsdann an, daß es im Lager bekannt war, wer von Färber einen Schlag bekam, der blieb auf der Stelle liegen. So erinnerte er sich an einen Mann namens Zinna , der nach Feierabend zu ihm kam und ein geschwollenes Gesicht hatte. Auf seine Frage, wo das her- rühre, sagte ihm Zinna , er habe einen Schlag von dem Boxer bekom- men. Der Geschädigte sagte mir dann: ‚Im Grunde genommen bin ich Färber noch dankbar für den Schlag, denn durch den Schlag sind mir zwei Goldplomben, die er mir zeigte, herausgefallen. Dafür kann ich mir jetzt wenigstens Brot kaufen.

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