Seidel bestreitet alle diese Beschuldigungen, er gibt wiederum nur zu, geschlagen zu haben. Aber an alles Weitere kann er sich nicht mehr erinnern.

Von der Angeklagten Tietge behauptet der Zeuge, wiederholt ge­sehen zu haben, wie sie Männer, die an der Maschine standen, aus nich­tigen Anlässen und unbekannten Gründen von vorn mit der Fußspitze in den Geschlechtsteil getreten hat und wie sie noch außerdem die Häftlinge schlug.

Die Angeklagte Tietge erklärt hierzu: ,, Das Treten an der Maschine kann nicht stimmen. Bestreiten tue ich es nicht."

Die deutsche Meisterin Franke, die ebenfalls in Kamienna tätig war, ist die nächste Zeugin. Sie gibt an, bei Köhler und Knöfler gearbeitet zu haben. Beide haben Juden wiederholt geschlagen. Das gleiche be­kundet sie von Seidel gesehen zu haben.

,, Eines Tages", so sagte die Zeugin ,,, habe sie ein großes Geschrei gehört und sei herübergegangen, um zu sehen, was los sei. Da habe sie festgestellt, daß Knöfler einen Juden, der nur notdürftig bekleidet war, über den Schemel gelegt hatte und ihm 30 Hiebe verabfolgte. Sie habe selbst mit angehört, wie der Jude zählen mußte. Knöfler hat mich, als ich einmal zu ihm sagte, , Knöfler, sind Sie denn wahnsinnig', selbst mit der Peitsche bedroht.

Ich war vielmals bei Direktor Kuhne gewesen und habe Beschwerde darüber geführt, daß man die Juden so unmenschlich schlug. Ich habe von Kuhne verlangt, Abhilfe zu schaffen."

Kuhne wird der Zeugin gegenübergestellt. Er erklärt: ,, Ich kenne die Zeugin. Ich kann mich nicht entsinnen. Aber wenn sie bei mir gewesen wäre, wäre ich zu Dalski gegangen."

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Die Zeugin erklärt: ,, Er hat mir versprochen, Abänderung zu schaffen. Später war ich dann bei Dalski und dieser ließ mich zurückversetzen nach Leipzig , und zwar in die Strafabteilung. Ich bekam einen Brief mit und da standen ganz unwahre Angaben drin. Das Schreiben war unterzeichnet von Seidel, Knöfler, Mörschner, Dalski und Kuhne."

Die vorgenannten Angeklagten befragt, können sich natürlich nicht an den Brief erinnern.

Der Zeuge Millstein aus Schlieben wird als letzter Zeuge des Ver­handlungstages vernommen.

Der Zeuge erkennt den Angeklagten Neumerkel wieder. Von diesem ist der Zeuge wiederholt geschlagen worden. Der Zeuge arbeitete im

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