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Und weiter erklärt der Zeuge:Ich habe dann in der Schuhabterlung gearbeitet. Wagner ist immer hineingekommen und hat einen geschlagen, wie es ihm gepaßt hat. Einmal bringt er einen alten Rabbiner herein. Ich sollte den Mann schlagen. Ich sagte: ‚Mein Gott, ich habe noch niemand geschlagen. Ich mußte bleiben, bis alle gegangen waren. Da hat er mich genommen, in das Wasser reingelegt, reingetaucht, wieder herausgenommen, reingetaucht und wieder herausgenommen. So hat er dies mindestens eine halbe Stunde gemacht. Es war Wasser, Säure, heißes Wasser. Es waren ungefähr 5 Behälter. Mich hat er in den ersten getaucht.

Der Angeklagte Wagner, befragt, ob er sich an einen solchen Vorfall erinnere, erklärt:Nur an einen Fall kann ich mich erinnern. Den habe ich zugegeben. Ich kann mich nicht besinnen, geschlagen zu haben.

Der Zeuge erklärt dann weiter:Wir hatten Nachtschicht gehabt. Wagner ist bloß gekommen und hat gesehen, ob die Leute arbeiten. Er hat einem alten Mann eins mit einer Hülse über denKopf gegeben. Der Mann hieß Makolowitz. Der ist ein paar Stunden später daran gestorben.

Zu dem Zeitpunkt, wo wir evakuiert wurden, wo der Angeklagte Wagner selbst seine Sachen gepackt hat, hat er mich mitgenommen und mich ver- anlaßt, seine Sachen zu tragen. Ich sollte auch noch seine Waffe tragen.

"Als ich mit der Waffe dastand, sagte er: ‚Das gibt es noch, daß ein Jude Waffenträger wird und hat mich mit Faustschlägen lraktiert.

Der Angeklagte Wagner erklärt auf Befragen:Ich habe Karabiner getragen, den Vorfall aber bestreite ich.

Der Zeuge aber erklärt dagegen:Ich mußte den Karabiner bis zum Kamiennabetrieb tragen. Ein Kamerad wollte zum Lager zurückgehen. Wagner hatte das erfahren. Er nahm ihm mit und. sagte: ‚30 Schläge be- kommst du. Ich habe von der Polizei gehört, daß er ihn am Halse ge- packt und solange geschmissen hat, bis er tot war. Das habe ich gehört. Ich habe nur gesehen, wie er ihn mitgenommen hat. Ohne den Mann ist er zurückgekommen. Ich habe ihn auch nie wieder gesehen.

Der Vertreter der Nebenklägerin fragt den Zeugen, ob Wagner auch Frauen geschlagen habe. Der Zeuge erklärt:Er hat auch Frauen ge- schlagen. Er hat keinen Unterschied gemacht.

Der Student der Medizin Roman Czerny äus Fürstenfeldbruck betritt als nächster Zeuge den Saal. Nachdem er Rost, Krebs und »Krosta wiedererkannt hat, macht er folgende Aussage:

1943 kam ich nach Kamienna. Ich kam auf Halle 54. Betriebsleiter war Rost. Die Granatabteilung hatte Krebs. Rost war der am meisten gefürchtetste Mann. Zur Hilfe hatte er einen Hund mitgebracht. Den hat

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