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den Quäkern Hand in Hand arbeitenden Genossenschaftsbewegung lernte ich kennen( s. u. 1934/35).

1925 Referentin beim Evang. Presseverband in Halle, Volksbildungsarbeit. 1926/27 Studium an der School of Applied Social Sciences der Western Reserve University, Cleveland , Ohio . Werkstudentin im University Settlement, Mit­arbeit an den dortigen Raumforschungsuntersuchungen über die Fragen: Prohibitionsauswirkungen, Tuberkulose, Gangsterunwesen; Zusammenarbeit des Settlements mit der Stadtverwaltung; Abhaltung von Kursen für die Gäste des Volksheims; Kunstgeschichte hatte ich als Fach gewählt, um die Immigranten mit der Kultur ihrer Stammländer vertraut zu machen. Mai 1927 durfte ich einen Vortrag ,, The Social Worker in Germany " auf der 51. Sozialen Konferenz in Desmoines halten, gedruckt in der Zeitschrift Welfare" vom Staatsdepartement Illinois in Chicago , September 1927. Vergl. auch meine Artikel in der Chicagoer Abendpost, August 1927, sowie New York Times u. a. Zeitungen über einen Plan für den Akademischen Austauschdienst, betr. übernationale Zusammenarbeit, zwecks Überwindung des sozialen Machtkampfes, unter Beibehaltung der überlieferten Grund­ideen, Vertiefung und Bereinigung der einzelnen Kulturen.

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1928 Anwendung und Ausbau der amerikanischen Methoden der sozialen Diag­nose und Therapie auf deutschem Boden als Kreisfürsorgerin in Guhrau ( Schlesien ).

Im August 1928 hatte ich in Paris auf der 1. Internationalen Konferenz für soziale Arbeit auf Einladung der Vorsitzenden der Amerikanischen Sektion( Mrs. Glenn) einen Vortrag zu halten über ,, Ländliche Sozialarbeit in Deutschland ". Auszug siehe gedruckt in den Konferenzberichten, Band II ( englische und französische Ausgabe).

1929 Volkswirtschaftliche Referentin bei gleichzeitiger Überwachung und Leitung der Betriebsfürsorge im Schocken- Konzern, Zwickau . Ausarbeitung von Referaten über die Frage der Preisbindung bei Markenwaren für den Chef, der Mitglied im vorläufigen Reichswirtschaftsrat, sowie in der Hauptgemein­schaft des deutschen Einzelhandels war. Tiefen Einblick gewann ich hier auch in die praktische Handelspolitik.

1929/30 Winter einige Monate in Rom . Vergleiche den Artikel ,, Economia Sociale in Germania ed Austria", Zeitschrift Economia, Rom , Juni 1930, Herausgeber Arias.

1930/31 an der Frauenoberschule in Weimar : Wohlfahrtskunde, Staatsbürger­kunde und Englisch unterrichtet.

1932 das Neuland- Seminar in Eisenach geleitet und daselbst Wohlfahrtskunde, Psychologie und Pädagogik unterrichtet. 1933 Assistentin bei Professor Johann Plenge, Universität Münster , Westfalen, Forschungsinstitut für Soziologie, außerdem 3 Monate in Berlin ( s. o.). 1934/35 Referentin bei der GEG., der Großeinkaufsgesellschaft der Konsum­vereine( Verbrauchergenossenschaften), Hamburg . Herausarbeitung von neuen Verbrauchergrundsätzen, die von den Hamburger Universitätsprofessoren, u. a. von Tyszka, dem Leiter des Statistischen Landesamtes Hamburg, hoch anerkannt wurden. Professor von Gottl- Ottlilienfeld erwirkte mir darauf­hin einen Lehrauftrag an der Berliner Universität. 1936/42 Ausübung einer Lehrtätigkeit am Staatswissenschaftlichen Seminar der Universität Berlin. Herausarbeitung einer eigenen Lehre von der Lebens­haltung", einer ,, Konsumtionstheorie", einer ,, Wertlehre" u. a., die alle- zugleich mit umfangreichen Untersuchungen über die Frage der bäuerlichen ein Raub der Lebenshaltung, Landfluchtbekämpfung, Ernährungslehre Flammen wurden, bzw. den Bomben zum Opfer fielen. Die Partei hat infolge von Machenschaften der Reichsfrauenführung meinen Lehrauftrag niemals anerkannt, und das Reichserziehungsministe rium hat das anfangs durch Professor von Gottl- Ottlilienfeld zugesagte Honorar mir niemals gezahlt.

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