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Der erste Ansturm faschistischer Elemente gegen die Stadt Madrid ist durch den Widerstand der Madrider Bevölkerung und den Einsatz der „Internationalen“ zurückgedrängt. Fieberhaft arbeitete die Zivilbevölke- rung an den Verteidigungsanlagen der Stadt. Frauen organisieren die Versorgung der Front. Alle wichtigen Zufahrtsstraßen werden mit Barri- kaden aus Pflastersteinen, Sandsäcken und Zement abgeriegelt.
Das Erscheinen der„Internationalen Brigaden “ hat in der Stadt eine mächtige Begeisterung ausgelöst. Überall, wo die Männer in den grau- grünlichen Uniformen auftauchen, werden sie von der Bevölkerung lebhaft begrüßt. Jeder will den Vertretern aus anderen Ländern, die gekommen sind, um zu helfen die Freiheit des spanischen Volkes zu ver- teidigen, die Hände drücken. In den Straßen herrscht ein Durcheinander. Männer und Frauen in: blauen Monteuranzügen, die Jagdflinten oder erbeuteten Militärgewehre über die Schulter gehängt, eilen durch die Straßen den Sammelplätzen entgegen. Auf ihren Mützen tragen sie die Buchstaben oder Insignien ihrer Partei.
Das republikanische Spanien hat keine Armee. Die Einheiten an der Front sind aus Freiwilligen der antifaschistischen Parteien und Gewerk- schaften zusammengesetzt. Es gibt kein einheitliches Kommando, keine einheitlichen Anweisungen, jede Gruppe oder Hundertschaft(Centuria) handelt nach eigenen Entscheidungen. Offiziere werden zum größten Teil noch von den Mannschaften gewählt und sind meistens politische Funktionäre. Die Disziplin ist mangelhaft. Viele Freiwillige gehen abends zurück in die Stadt, um am Morgen mit der Straßenbahn wieder in die erste Linie zu fahren.
Die Kommunistische Partei Spaniens ruft auf zur Bildung einer regulären Armee. Am 29. Januar 1937 beschließt die Regierung die Auf- lösung der Volksmilizen und die Schaffung des regulären Heeres. Das aus 70 000 Kämpfern bestehende, von der Kommunistischen Partei orga- nisierte„Fünfte Regiment“ beschließt, sich in das reguläre Heer einzu- gliedern. Die„Internationalen“ helfen bei der Ausbildung und Zusam- menstellung der Einheiten.— Aber die Zeit drängt, die Faschisten geben sich nicht zufrieden, und ihre Truppen, unterstützt durch Artillerie und Tanks, brechen in die schlecht ausgerüsteten und militärisch unorgani- sierten Linien der Republikaner ein. Im Februar 1937 wird die Front erschüttert, die faschistischen Truppen strömen über die Straße Madrid — Valencia . Die Verbindung nach Valencia droht abzubrechen. Wichtige Eisenbahnlinien und Hauptstraßen liegen bereits im Kampfgebiet. Die Hauptstadt Madrid ist zum zweitenmal bedroht.— Mit einem Heldenmut sondergleichen verteidigen die Spanier unter schweren Verlusten ihre Stadt. Die Internationalen Brigaden werden zur Unterstützung eingesetzt. Es sind die XI.(deutsche und österreichische), die XII.(italienische), die XIV.(französische), die XV.(anglo-amerikanische).
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