„Ich seh’ es nimmer-, nimmermehr,
mein trautes Heimatland;
bin ohne Schuld zur Qual hierher
auf Lebenszeit verbannt.
Es ruft der Uhu auf dem Dach,
das schallt durch Feld und Hain.
Mein Sinn ist trüb, mein Herz ist schwach, Dort werd’ ich nie mehr sein."
Zur Weihnachtszeit kam eine richtige Leidenschaft des Singens über die Häftlinge. Aus irgendeiner Ecke her- aus begann am Abend eine Stimme, und schon fielen viele andere mit ein:
„Leise rieselt der Schnee,
still und starr ruht der See, weihnachtlich glänzet der Wald, freue dich, s’ Christkind kommt bald.
Bald ist heilige Nacht,
Chor der Engel erwacht;
hört nur, wie lieblich es schallt, freue dich, s’ Christkind kommt bald.
In den Herzen wird's warm,
still schweigt Kummer und Harm,
Sorge des Lebens verhallt,
In den Nächten vor den Festtagen, in den Stunden von zwei bis drei Uhr, wo keine Wache weit und breit zu sehen und zu hören war, sangen wir nach vorher- gehender Verabredung unser Te Deum.
„Großer Gott wir loben Dich, Herr, wir preisen Deine Stärke, vor Dir neigt die Erde sich und bewundert Deine Werke. Wie Du warst vor aller Zeit, so bleibst Du in Ewigkeit....'


