ten dadurch entstehen konnten und schon so oft entstanden waren. Wie mancher Häftling starb an Typhus! Immer versprachet ihr Besserung und waret doch am gleichen Tage, wenn nicht gerade eine Wache dort stand, wieder dort. Im Arrestbau, nach fünfundzwanzig Stockhieben, bist du gestorben, du unglückselige Person!
Und an dich denke ich, Thea, die du durch und durch krank warest, die du nachts im Block herumspuktest und die Schlafenden erschrecktest. Du wußtest nicht mehr, was du tatest. In einer Nacht, als ich schlafend auf der Pritsche lag, hast du mich mit beiden Fäusten geschlagen, daß ich erschreckt auffuhr. Du standest da, mit Decken umgehängt, wie ein graues Gespenst. Ich wollte dich festhalten, du fingest an zu toben, sprangst zum Fenster hinaus, ich mit einigen Häftlingen hinter dir her, bis wir dich endlich einholten. Es war eine eisige Winternacht, und der Vollmond mit seinen unzähligen, guten Sternen stand blank am Himmel. Ich rief dich beim Namen, immer und immer wieder. Du hörtest nicht darauf, warfst dich auf die Erde, warst völlig irre und riefest wiederholt laut: ,, Ich bin auch gekreuzigt wie Jesus Christus !" Ja, du Arme, du warst auch gekreuzigt. Wir wollten dich mit aller Gewalt wieder mitnehmen in den Block, wußten wir doch, daß die Nachtwache kommen würde, um dich dann abzuführen in das Haus des Grauens und des Todes. Aber du stießest und schlugest mit Händen und Füßen um dich, ließest dich von uns dreien nicht heben und tragen. Da kam die Nachtwache, kam die SS mit den Hunden, und ich mußte dich begleiten in den Zellenbau, wo man dir eine Zwangsjacke vor meinen Augen anlegte. Auch du bist aus dem Totenhaus nicht mehr lebend herausgekommen.
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Von dir muß ich noch erzählen, kleine, schöne Frieda! Manche Nacht habe ich an deiner Pritsche gesessen, während du dich in deinen schweren Anfällen krümmtest. Ich freue mich noch heute darüber, daß du immer zu mir sagtest: ,, Du bist meine Mutter! Ich habe ja sonst keine Mutter gehabt!" Ja, Frieda, dein ganzes Lebensschicksal hast du mir erzählt. Du warst durch tragische
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