faltigen Gesichts malt er uns Kampfszenen und Lager­erlebnisse in bunten Farben, je nach Belieben atemlose Spannung oder Lachsalven auslösend. Die Rolle der Anarchisten, der Aufstand der POUM, Dolores Ibarruri und Caballero werden vor unseren Augen lebendig.

Bei den Diskussionen mit den Spaniern kommt uns alten Zelleninsassen zum ersten Mal deutlich zum Bewußt­sein, daß sich in unserer revolutionären Arbeit verschie­dene Ströme zusammenfinden werden. Strömungen, die durch den Zwang der Verhältnisse der letzten Jahre ganz verschiedene Menschentypen geschaffen haben.

Seht, die Emigranten haben uns mancherlei voraus. Wir wollen das nicht abstreiten: Sie sind belesen und bestens informiert, haben praktische Schulung in Strate­gie und Taktik auf den verschiedenen europäischen Kriegs­schauplätzen erhalten. Sie standen stets in Verbindung mit irgendwelchen zentralen Parteistellen.

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Es möchte uns manchmal bedrücken, daß wir in diesen 9 Jahren abseits vom großen politischen Strom gelebt haben, isoliert von den umwälzenden Geschehnissen. Aber dann sehen wir in Rede und Gegenrede plötzlich, daß in der Beurteilung unserer eigenen der deutschen Situation sie, die Emigranten, es sind, welche sich iso­liert haben. Ihnen fällt es schwerer, sich von den Vor­stellungen der spanischen oder französischen Verhältnisse zu lösen und die deutsche Mentalität zu begreifen. Trotzdem werden wir uns in der zukünftigen politischen Arbeit aufs beste ergänzen.

Sepp zaubert Zukunftsbilder.

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,, Soso, aha, also wie heißen Sie? Dörries heißen Sie? Stimmt das?" Mit einem aufmunternden Lächeln: ,, Dann sind Sie wahrscheinlich der ,, Eseltreiber", nicht wahr? So hat man Sie doch genannt." Das Gesicht legt sich in strenge Falten: Wie? Das wissen Sie nicht? Nun, das ist auch gar nicht nötig! Es genügt, wenn ich es weiß! Also, Dörries, treten Sie mal näher. Erzählen Sie uns doch

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