Zuchthausbeamten mit Tusche und Pinsel den Namen ,, Bormann, Oberleutnant der Infanterie" zeichnen werde, und dahinter den Vermerk gefallen in Rußland ", dann wird eine leichte Neugierde mich erfüllen, ob Bormann, der böse Geist von Hameln , beim jüngsten Gericht unter den Böcken oder den Schafen auftauchen mag.

Inzwischen tobt draußen das ,, Deutsche Christentum". Erst sind es wie gewöhnlich nur Fetzen von Gerüchten. Dann bekommen die Gerüchte Zusammenhang. Die Hamelner Synagoge wurde von erregten Hamelner Ein­wohnern in der Nacht zum 9. November 1938 in Brand gesteckt.

Was zum Teufel haben sie mit den Juden? Wann wird das emporte Volk in den Stockhof eindringen und auch uns den Garaus machen?

Bei manchem reift der Gedanke: Lebendig sollen sie uns nicht kriegen. Wenn sie kommen, dann gibt es Kampf ums Leben.

Mancher prüft sein Zelleninventar auf handfeste Hieb­waffen. Die Fensterstange oder ein Schemelbein sind die einzigen in Frage kommenden Instrumente. Die Zellentür läßt sich von innen nicht zusperren, sie ist zu massiv und bietet keinen Anhaltspunkt.

Nun denn, mögen sie kommen!

Langsam wird es stiller um die Juden. Ein fröhlicher SS- Mann und Oberwachtmeister erscheint eines Tages im Zellenflügel und hält den versammelten Kalfaktoren eine Ansprache. Im ganzen Haus ist dieser Beamte beliebt, er ist jovial, kameradschaftlich, öfters leicht angetrunken, er ist unübertrefflich im Schweinigeln und zu jeder Schie­bung mit Gefangenen aufgelegt.

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Die Sache sei

Er erzählt von dem Spaß, den sie die SS - Leute an jenem bewußten Abend gehabt hatten. ganz groß gewesen, und wie gesagt für die Beteiligten.

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ein Mordsspaß