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, Was wollt Ihr dafür haben, Georg?", fragte sie.
..Wie denn?"
,, Nun, wieviel Ihr für die Tauben haben wollt? Wir können sie doch nicht für umsonst annehmen!"
Georg machte ein ergrimmtes Gesicht und wurde feuerrot.
,, Ach, bitte, gnädige Frau, ich habe sie als Geschenk für die Kleine mitgebracht. Ich nehme keinen Pfennig dafür. Sie sind ja von meiner eigenen Zucht, ein zahmes Pärchen, da hat die Kleine etwas zum Spielen."
Meine Mutter ging kopfschüttelnd, erregt, mit dem Tablett fort, und im Weggehen sagte sie:
..Auf keinen Fall können wir dieses Geschenk so annehmen. Vorerst schönen Dank."
Aus der Küche holte ich mir Erbsen zum Füttern, und bis zum Mittagessen spielte ich mit Georg zusammen mit den Tauben.
Beim Mittagessen erzählte meine Mutter dem Großvater und dem Vater von Georgs Geschenk, beide waren sehr überrascht und wunderten sich, wie dieser Mann bloß auf diese Idee gekommen ist.
,, Das ist ja einfach nicht zu glauben", meinte mein Großvater, ..kein Bauer verschenkt etwas umsonst. Da steckt doch was dahinter. Sicher hat er sich mit jemandem geprügelt oder sonst etwas verbrochen, und nun will er sich auf diese Weise die Protektion des Richters sichern."
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