., Wofür? Wofür schlagen die mich so? Ich bin doch ein Mensch..."

,, Nun ja", versuchte ,, Mama" ihr klarzumachen. ,, Sieh, Kind, wir sind doch hier in einem Konzentrationslager, hier müssen alle arbeiten, sonst ergeht es uns schlecht."

., Sollen sie uns doch totschlagen, dann ist diese Qual wenig. stens mal zu Ende."

Mit gedämpfter Stimme fuhr sie fort:

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, Wenn wir alle geschlossen uns weigerten, für sie zu arbeiten und auch das Essen ablehnten... was wäre... dann?"

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Gott behüte uns davor, mein Kind, daß Gott bewahr'. Was für Ideen! Sie würden uns alle auf der Stelle erschießen. Das wäre ja Aufruhr, wie kannst du nur an so etwas denken." ., Mögen sie uns doch erschießen. Ist das ein Leben?"

Die Alte senkte ihren Kopf, seufzte und murmelte etwas vor sich hin. Zina, einen Stein in der Hand, schaute nach dem Himmel.

Von Tag zu Tag wurde sie elender, sie zog sich immer mehr in sich zurück, und Anzeichen von Schwermut kamen in ihrem Wesen beängstigend deutlich zum Ausdruck. Eines Morgens stellte ich höchst verwundert fest, mit welchem un­gewöhnlichen Eifer Zina beim Graben beschäftigt war. Erfreut ging ich auf sie zu. Sie war gerade dabei, ein etwas längliches Beet von innen mit dem Spaten glatt zu streichen.

,, Was machst du denn da, Zina?"

,, Das wird mein Grab", antwortete sie mit einem mich ganz unheimlich berührenden Lachen.

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