Die deutschen Lagerfunktionäre bemühten sich, den zuverlässigen und aktiven ausländischen Kameraden in guten Arbeitskommandos oder Lagerfunktionen die Positionen zu schaffen, von denen aus sie die Hilfe und Unterstützung für ihre Landsleute organisieren und die positiven Kräfte unter ihnen zusammenfassen konnten.

DasKleine Lager

Die ständigen Neuzugänge führten zu einer starken Überfüllung des Lagers. Nach vielem Drängen der Lagerfunktionäre wurden end- lich im sogenannten Kleinen Lager einige neue Baracken errichtet. Es waren zerlegbare, genormte Wehrmachtsbaracken, die ursprünglich als Pferdeställe dienen sollten. Sie hatten keine Fenster, sondern nur kleine Oberlichter. Längs der Wände wurden in drei Stockwerken übereinander Holzpritschen zum Schlafen eingebaut. Für den Auf- enthalt am Tage, zur Einnahme des Essens usw. blieb ein halbdunkler Gang in der Barackenmitte frei. In jedem dieser Pferdeställe wurden oft 1000 und mehr Menschen gepfercht. Trotz aller Gesundheitskon- trollen und Desinfektionen war es nie möglich, Läuse, Flöhe und Krätze ganz auszurotten.

Das Kleine Lager lag innerhalb des-elektrischen Zaunes, war aber

vom übrigen Häftlingslager durch Stacheldraht abgesperrt und iso- liert, weil es gleichzeitig als Quarantänestation diente für die Neuen,

die meist völlig verschmutzt und verlaust ankamen. Da sie wegen der

Quarantäne nicht zur Arbeit eingesetzt werden konnten, erhielten die Häftlinge im Kleinen Lager auch kleinere Verpflegungsportionen als die anderen Lagerinsassen.

Dabei waren schon dienormalen Portionen im allgemeinen Lager bei der langen und schweren Arbeit völlig ungenügend. Das Beste an der Verpflegung war das Brot, täglich durchschnittlich 300 g, dazu 20 g Margarine-oder ein winziges Stückchen sogenannter Wurst; die meisten haben das alles gleich beim Empfang auf einmal aufgegessen. Dann blieb ihnen für den langen Tag nur noch die dünne Mittags- suppe, meistens aus Steckrüben, Dörrgemüse, Rübenblättern oder ver- faulten Kartoffeln. Unter normalen Verhältnissen hätte sie niemand angerührt, aber im Konzentrationslager wurde sie heißhungrig ver-

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