KREMATORIUM IM KL BUCHENWALD

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Die 46 Kameraden bekamen andere Namen und Nummern, und maskierten sich, um unerkannt zu bleiben. Sie wurden zum Teil ins kleine Lager, zum Teil auf verschiedene Blocks ins große Lager verlegt. Unsere bewährtesten Blockältesten, die schon immer danach strebten, anderer Leben zu retten und sei es unter Einsatz des eigenen nahmen diese in Lebensgefahr schwebenden Kameraden auf ihre Blocks. Keiner sollte etwas erfahren, wer diese Leute waren. Auf meinem Block 44 wurde der Biologie- Student B. J. Trisoor, Amsterdam, als Franzose Leon Brouillard, Nr. 92 322, aufgenom-­men. Alle Kameraden wurden trotz der Drohung der Lagerführung versteckt gehalten, bis am 11. April unsere Befreier eintrafen.

Am 7. April, vormittags 10 Uhr, wurden alle Blockältesten ans Tor ge­rufen. Wir marschierten geschlossen dorthin. Lagerführer Schober und Rapportführer Werle kamen zu uns. Der Lagerälteste kommandierte ,, Mützen ab" und meldete ,, alle Blockältesten angetreten!" Schober sagte zu uns: ,, Auf Anordnung des Reichsführers SS wird das ganze Lager eva­kuiert. Sie fahren von Weimar mit der Eisenbahn nach Dachau. Um 12 Uhr

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