Januar 1943 10 533

Juli Okt.

1943 11 274

Dez. 1943 13 300

1944 25 232

Dez. 1944 26 185

Mai 1944 14 441 30. Januar 1945 28 496 28. Febr. 1945 35 340

diese Belegschaftszahl steigerte sich bis zum 6. April 1945 auf 47 700. Zur Ausgleichung der furchtbaren Überbelegung des Lagers wurden Ende. November 1942 von der Lagerleitung ehemalige Militärpferdeställe aus Holz als Häftlingsunterkünfte im kleinen Lager aufgebaut. Die Inneneinrichtung einer solchen Elendsbaracke bestand aus Holzpritschen in 3 Etagen über­einander an den Seitenwänden. Wasch- und Abortanlagen fehlten voll­kommen. Von der 1. Baracke 50 m und der letzten 200 m entfernt, wurde eine zentrale Wasch- und Abortanlage geschaffen. In der Nacht mußten die Häftlinge diesen weiten Weg zur Notdurftverrichtung gehen; wenn es regnete, stand der Schlamm im kleinen Lager bis an die Knöchel. Mit Holzschuhen, ein großer Teil nur mit Holzpantoffeln bekleidet, blieben sie im Schlamm buchstäblich stecken. Straßen wurden erst später durch die Selbstinitiative der Häftlinge gebaut, doch auch diese beseitigten den unbeschreiblichen Dreck nicht. Mit einer dünnen Schlafdecke ausgerüstet, schliefen die Häftlinge feld­marschmäßig auf den nackten Brettern der Pritschen.

Erkältungen, Hungertyphus, Flecktyphus und Scharlach plagten die zu Ske­letten ausgehungerten Menschen. Die Ansteckungsgefahr beim Fehlen jeg­licher hygienischer Einrichtungen war groß.

Die sinnlose furchtbare Menschenvernichtung findet ihren Ausdruck in der folgenden Sterbeziffer der KL Buchenwald der letzten 6 Monate:

1944 Oktober 732 Tote 1944 Dezember 1113 Tote

1945 Februar 5523 Tote

1944 November 612 Tote 1945 Januar 2002 Tote 1945 März 5531 Tote

1945 vom 1. bis 10. April 1000 Tote

85 Prozent der Toten entfallen auf das kleine Lager, 15 Prozent auf das große Lager. Etwa im Oktober 1944 ist der Lagerälteste, Hans Eiden, bei dem ersten Lagerführer Schobert vorstellig geworden, um ihn noch einmal auf die Seuchengefahr für das gesamte Lager bei einer derartigen Überbelegung auf­merksam zu machen. Schobert antwortete: ,, Solange das Tor noch zugemacht werden kann, kommen Häftlinge ins Lager." Reden und Vorstellungen bei der Lagerführung hatten keinen Zweck. Die Lager- und Blockältesten mußten so oder so die ankommenden Transporte irgendwo unterbringen. Die SS stopfte sie uns nur ins Lager und überließ sie ihrem traurigen Schicksal. Diese Kameraden, die aus Lagern und Gefängnissen der Gestapo ver­schleppt wurden, sind durch die lange Eisenbahnfahrt in Viehwaggons oder einem langen Fußmarsch in einem völlig erschöpften und ausgehungerten Zustand in Buchenwald angekommen. Aus allen Ländern Europas,

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