-

48­

-

schärfste Zuchthaus konnte in der Behandlung seiner Insassen gegenüber einem Kz- noch als eine Kinder­bewahranstalt gelten... und über diese seine Schöpfung brachte es Herr Himmler fertig, öffentlich zu erklären: daß, abgesehen von dem Entzug der beliebigen Orts­veränderung, kein Insasse eines Kz's etwas von seinen früheren Gepflogenheiten im freien Leben aufzugeben brauche- bedarf es noch eines weiteren Kommentars über den Mann?

Zum Abschluß aber noch ein hartes Wort im all­gemeinen: es sage uns nie jemand wieder, der Deutsche wäre im Grunde genommen ein gutmütiger Mensch... das ist barer Unsinn! Die Wildheit der Kreatur ruht in jedem Einzelnen von uns, wie in jeder Nation- und sie tritt überall erschreckend in Erscheinung, wo sie auf­Es waren gestachelt und nicht gezügelt wird.

Deutsche, vergessen wir das nicht, die sich an Deutschen wie an Fremden in solch fürchterlicher Weise vergriffen haben!!

Nun bilde dir dein Urteil an den folgenden Seiten selbst, lieber Leser- und beachte bitte, daß die Schil­derungen versuchen wollen, den Zuständen dort nach Möglichkeit gerecht zu werden, also nicht im Verwerf­lichen wühlen wollen, sondern die wenigen Einrichtungen vernünftiger Art auch anerkennen und ebenso nicht vertuschen, welche Schuld an den Leiden der Häftlinge auf einzelne ihrer eigenen Kameraden zurückfällt.

EINZUG INS LAGER.

Nach einer üblen Nacht voll trübseliger, Neben­beschäftigung und in einem Raume, dessen Luft pene­trant durchtränkt mit Körperdünsten war, rief der Aufseher des Gefängnisses die Lagerkandidaten einzeln auf den Gang hinaus und ließ sie antreten. Wuchtige Schritte schwerer Nagelstiefel, deren Dröhnen von dort her zu hören war, hatte den noch Wartenden bereits das Herz bänglich schlagen lassen.... Doch Bert war froh,