Eine herbe Kühle herrschte am Morgen. In der Nacht hatte es sogar etwas gefroren, stellte ich beim Erwachen fest.
Heute war also der 1. Mai.
Ich mußte daran denken, wie die Nazis den Werktätigen diesen Feiertag gestohlen hatten und ihn aus rein psychologischen Gründen zum National-feiertag stempelten. Dies geschah, um den arbeitenden Menschen zu blenden, um ihren Egoismus, der sich hinter all ihren Machenschaften barg, zu tarnen. Wie oft hatte ich diesen Nazi- Maifeiern am Lautsprecher interessiert beigewohnt und immer wieder über die Lüge, die aus den vielen Reden dieser Scharlatane sprach, den Kopf schütteln müssen, während so viele aus der breiten Masse ihre Worte als Wahrheit hinnahmen. Wo blieb hier noch der Kampf für eine gerechte Sache? Aus nächster Nähe ertönte Musik. Es war die Lagerkapelle, die, Freiheitslieder spielend, durch das Lager marschierte.
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Um acht Uhr begann der große Aufmarsch. Die einzelnen Nationalitäten formierten sich vor ihren Unterkünften und marschierten, an der Spitze ihres Zuges die Fahne in ihren Landesfarben, dem Appellplatz zu. Wir Deutschen fanden uns an den Punkten im Lager zusammen, wo sich unsere Bezirksstellen, wie Brandenburg , Bayern , Ruhrgebiet , Rheinland , Saargebiet, Thüringen , Sachsen und so weiter befanden, um von dort aus aufzumarschieren.
Wir trugen unseren Zügen weit ausgespannte, rote Transparente voran mit den Parolen des zukünftigen Kampfes, die alle den gleichen Sinn hatten, und der lautete: ,, Was die Nazi- Verbrecher vernichtet haben, das werden wir aufbauen!"
Große Transparente, auf denen in leuchtenden Buchstaben die Worte ,, Gerechtigkeit, Frieden, Freiheit und Brot" standen, waren hier und dort an den Rändern des Festplatzes angebracht.
Wie bei der Gedenkfeier stand auch heute die Lagerkapelle in der Nähe der großen Tribüne. Bei den Klängen von Freiheitsliedern der einzelnen Nationen marschierten die Tausende auf dem Appellplatz auf. Alle Gesichter spiegelten den Ernst und die Würde des heutigen Tages wider. Dieser Appellplatz, auf dem wir die ganzen Jahre hindurch Tag für Tag unter der Knute der SS antreten und manche Nacht hindurch stehen mußten, wenn es einem der sadistischen SS - Banditen so gefiel, ganz gleich, ob dabei mehr oder weniger Kameraden zusammenbrachen, sah uns heute als befreite Menschen sich für eine Freiheitskundgebung formieren. Dieser Appellplatz, könnte er reden, würde allein ein Buch füllen über das unermeßliche Leid, das hier im Laufe der vielen Jahre über Hunderttausende von Menschen hereingebrochen war. Würde er jedes einzelnen Schmerz erzählen können, es gäbe ein Meer von Tränen, eine Welt voll Weh. Und hier standen wir nun heute am Morgen des 1. Mai, dem Tage der Freiheit, als Angehörige aus mehr denn achtzehn Nationen, ergriffen von der Bedeutung dieses Tages, der uns entschlossen fand, ihn als Zeichen internationaler Solidarität vor aller Welt zu bekennen und würdig und schlicht zu begehen als Auftakt einer neuen Zeit.
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