FERN UND EWIG LEUCHTET FRIEDEN

nur zusammengenähte Stoffetzen. Alle Nationen singen

ihr Nationallied, während die Fahnen in den blauen

Himmel emporsteigen.

Nur wir Deutschen stehen schweigsam. Was sollen wir singen? Wir haben alles verloren. Mit Trauer im Herzen denke ich an mein Vaterland, das ich so sehr liebe, an meine Kameraden, die draußen auf verlorenem Posten gekämpft haben, mit denen ich mich auch hier im KZ stets innerlich verbunden gefühlt habe, mit denen ich hoffe, dereinst mithelfen zu können am Wiederaufbau eines neuen, friedlichen Deutschlands.-

Aber die Hoffnung ist zur Gewißheit der Befreiung ge- worden, und die Masse der Tausende von Menschen. diese verhungerten, zerlumpten, für das Leben gezeich- neten Menschen, von denen Hunderte die nächsten Tage und Wochen nicht überleben werden, träumen wachend den Sehnsuchtstraum vom Frieden.

Fünt Tage später.

Wir stehen am Tor des Hauptlagers, über dem neben der amerikanischen Fahne immer noch die Fahnen aller Nationen des Lagers wehen.

Stürmisch war das Leben auch nach der Befreiung. Nur der Untergrundbewegung war es zu verdanken, daß nicht jetzt noch die Ordnung im Lager zerbrach. Daß die Ver- pflegung zur Erhaltung des Lebens bereitgestellt wurde Alle Nationen mußten sofort Vertreter wählen, welche in

324

BAR DEN

ng er

ein füı