FERN UND EWIG LEUCHTET FRIEDEN

Fratze der Versuchung tritt an mich heran. Ein Hol- länder in der Ecke unseres Schlafsaales, der in der Lagerfabrik arbeitet, hat sich einen kleinen Detektor- Radio gebaut, den er in seinem Strohsack versteckt. Es ist streng verboten. Auf Abhören von Nachrichten steht Todesstrafe. Ich habe es gestern durch Zufall beobachtet, wie er mit dem Apparat arbeitete. Er erschrak sehr, als er merkte, daß ich sein Geheimnis entdeckt hatte.

Aber plötzlich sehe ich, vor was für einem Abgrund ich stehe. Aus dem Widerstreit des doppelten Menschen in mir kann mich nur der Herr und Freund aller gequälten Menschen führen, welcher allein die Vollkommenheit und Einfalt des großen Herzens, des Mitleids und Erbar- mens uns vorgelebt hat, uns vorgestorben ist. Bei meinem Abendgebet flehe ich Christus um Rettung an. Ich schlafe diese Nacht ruhig und fest.

Am nächsten Nachmittag wird der Holländer erschossen Der Radioapparat war gefunden worden, jemand hatte Verrat geübt. Mir wird so schwach in den Knien, daß ich mich hinsetzen muß. Ich fühle mich wie befreit von einem furchtbaren Druck, atme auf, daß die Versuchung mich nicht überwand.

Der Griff des Todes über das Lager wird immer furcht- barer, das: Krematorium arbeitet Tag und Nacht, aber

sie schaffen nicht mehr als dreihundert Leichen täglich..

Die Leichenkammern reichen nicht aus. Neben dem Krematorium wird der Leichenhaufen täglich größer, an dem wir morgens und abends vorbeistapfen. Willi ar- beitet seit gestern an einem Massengrab, das außerhalb

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